Das Coronavirus hat viele Kulturschaffende in eine existenzielle Krise gestürzt. Konzerte und Ausstellungen wurden abgesagt, Aufträge brechen weg und Versammlungen können nicht stattfinden. Die Stadt Osnabrück stellt daher Fördermittel in Höhe von 250.000 Euro zur Verfügung, so soll Künstlern durch die schweren Zeiten geholfen werden.
Wer zur Zeit ein Kunstprojekt plant, kann auf großzügige Unterstützung der Stadt Osnabrück hoffen. Musiker, Maler, Bildhauer und Co. können bis zum 17. Mai 2020 einen Antrag im Fachbereich Kultur der Stadt Osnabrück einreichen, und mit etwas Glück mehrere Tausend Euro Fördergeld erhalten. Der erste Stadtrat Wolfgang Beckermann sagt dazu: „Dies ist ein sehr positives Signal an die Kulturszene. Viele Solokünstlerinnen und -künstler sowie Freischaffende in der Kultur fallen durch das Raster der Bundes- und Landesförderung und wir konnten bislang nur an die Grundsicherung verweisen.“ Die Leiterin des städtischen Fachbereichs Kultur, Patricia Mersinger, ergänzt: „Wir hatten verschiedene Modelle diskutiert. Wir haben die Aufstockung der Projektförderung vorgeschlagen, da hier alle zum Zuge kommen können und durch unsere vorhandene Verwaltungsstruktur die Bewertung durch Jurys sowie Abwicklung der Gelder und Beratung sichergestellt sind.“ Für die neue Förderung gelten besondere Maßstäbe, sodass sich auch Kulturschaffende melden können, die normalerweise keine Aussicht auf Fördermittel hätten. „Wir haben die Förderung deutlich erweitert, das ist aber noch nicht bei allen angekommen. Corona ändert vieles, wir sind offen für alle und unterstützen zum Beispiel auch Onlineprojekte,“ so Mersinger.
Schon viele Anträge eingegangen
Eingereicht werden können und sollen Ideen für Projekte, die sich mit der besonderen Situation in der Corona-Pandemie beschäftigen und/oder künstlerische Arbeitsformen aufgreifen und weiterentwickeln, die unter diesen Bedingungen möglich sind. Denkbar sind beispielsweise Online-Angebote, künstlerische Produktionen oder Recherchen und Entwicklungsarbeiten für künftige Projekte. Die Stadt Osnabrück ist ausdrücklich offen für experimentelle Ansätze und strebt eine niedrigschwellige Beurteilung an, sie legt dabei Wert auf einen deutlichen Lokalbezug. Bisher sind etwa 90 Anträge eingegangen, bis zum Ende der Woche dürften es deutlich mehr werden. Die geplanten Projekte sind vielfältig, sie reichen von Musikvideos bis zur Seniorenarbeit. Vorhaben mit einer Antragssumme bis zu 3.000 Euro können in einem vereinfachten Verfahren bearbeitet werden, größere Summen müssen von zwei Jurys, dem Kultur- sowie dem Verwaltungsausschuss der Stadt geprüft werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadt Osnabrück.