2,05 Meter: Osnabrücker Leichtathletik-Talent Nevio Völkel springt Nachwuchs-Jahresbestleistung

Es sind besondere Momente der Leichtathletik, wenn sich ein ganzes Stadion auf einen Athleten konzentriert, es mucksmäuschenstill wird, rhythmisches Klatschen einsetzt, immer schneller wird – und von einem Jubelschrei abgelöst wird. Dieses seltene Erlebnis hatten die Zuschauer am Sonntag (26. Mai) bei den Weser-Ems-Meisterschaften im Oldenburger Marschwegstadion. Wo ansonsten viertklassiger Fußball des VfB Oldenburg die Bühne beherrscht, überzeugte Nevio Völkel (LG Osnabrück) im Hochsprung und zog das Stadion in seinen Bann.

Erst als alle anderen bei 1,78 m ausgeschieden waren, stieg der 16-jährige Schüler der IGS Eversburg ins Geschehen ein. 1,84m – 1,91m – 1,96m – 2,01 m– fast nahtlos reihte Völkel einen erfolgreichen Sprung an den nächsten. Es folgten 2,05 m – deutsche Jahresbestleistung, in der U18, der U20, der U23. Selbst bei den Männern sind in diesem Jahr nur vier Aktive höher gesprungen. Anlauf – Sprung – geschafft! Riesenjubel. Das Marschwegstadion hat gerade den zweitbesten Sprung eines europäischen U18-Jugendlichen in diesem Jahr gesehen. Es folgen drei Versuche über 2,10 m – beim zweiten ist Nevio drüber, und streift die Latte im letzten Moment doch noch hauchdünn. Kurz gesagt: Da geht noch mehr.

Ein hochzufriedener Trainer

„Absolute Weltklasse“, jubelt Trainer Anton Siemer. Er ist erst wenige Stunden zuvor mitten in der Nacht aus Regensburg heimgekehrt, wo seine Langsprinter Florian Kroll und Fabian Dammermann tags zuvor über 400 m ebenfalls Weltklasseleistungen ablieferten. Unter dem Eindruck dieser Ergebnisse möchte er das Osnabrücker Sportpublikum mitnehmen. „Es sind wahrlich historische Tage, wie es der Osnabrücker Sport selten erlebt hat. Und ich werde nicht müde werden, das zu betonen. Es sind alles Osnabrücker Jungs, hier geboren, aufgewachsen und zur Schule gehend. Hier entdeckt, gefordert und gefördert. Von einem Osnabrücker Verein, von einem Osnabrücker Trainer, auf Osnabrücker Sportanlagen. Reine Amateure, finanziert von ihren Vereinen, ihren Eltern, ihrem Trainer. Eben keine Legionäre, die als Globetrotter von Stadt zu Stadt ziehen und spätestens nach dem Abstieg ihr Trikot wechseln und beim nächsten Torjubel auf das nächste Vereinswappen zeigen.“

Männerstaffel fährt zu DM nach Braunschweig

Auch wenn es gegenüber dem Hochsprung leicht verblasste, boten die Osnabrücker Leichtathleten in Oldenburg viele weitere starke Leistungen und sammelten reichlich Weser-Ems-Titel. Auffällig war etwa  Annika Klezath (OTB) mit der DM-Norm über 1.500 m. Dominik Köpke blieb in 49,99 sec mit seinen 27 Jahren erstmals unter 50 Sekunden. Andre Rohling (LG Osnabrück) dominierte die 800 m der Männer nach Belieben. Jade Hemming (OTB) und Viviane Seegert (LG Osnabrück) zeigten in einem hauchdünnen Duell über 100 m mit einer Hundertstelsekunde Unterschied, dass es in Osnabrück auch erfolgreiche Sprinterinnen gibt.

Schon traditionell wurden die Staffeln eine Beute der LG Osnabrück: Die Männer (Elias Crystalla, Florian Kroll, Andre Rohling, Dominik Köpke), die männliche Jugend U20 (Niclas Brinkmann, Frederik Bätzel, Bela Kluhs, Mika Pikutzki) und die weibliche Jugend U20 (Viviana Seegert, Marlene Bätzel, Jule Klaas, Hannah Klekamp) siegten – die Männer sicherten sich dabei überraschend die Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig.


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