Der Bahnübergang an der Atterstraße (Eversburg) ist so etwas wie ein verkehrstechnischer Dinosaurier.
Nirgendwo sonst im Stadtgebiet, wird eine derart stark befahrene Straße noch von Schrankenbäumen unterbrochen. Entsprechend zieht sich die Forderung nach einer Untertunnelung wie ein rotes Tuch durch die Protokolle der Bürgerforen.
Diesen Mittwoch waren die Eversburger erneut eingeladen beim Bürgerforum mit dem Oberbürgermeister und Vertretern der Verwaltung, der Stadtwerke und des Osnabrücker Service Betriebes (OSB) über drängende Probleme in ihrem Stadtteil zu sprechen.
Vor etwa einem Jahr mussten die Anwohner zur Kenntnis nehmen, dass die Gespräche mit der Bahn über eine Unterführung abgebrochen wurden. Grund: fehlende Haushaltsmittel – mindestens bis 2017.
Viel Bahnverkehr von und nach Rheine?
Zum aktuellen Bürgerforum wurde gar nicht mehr nach einer möglichen Realisierung des Tunnels gefragt.
„Wie viele Züge“ denn genau den Verkehrsfluss zwischen weiten Teilen Eversburgs und dem Rest der Stadt unterbrechen, war die Frage.
Die Verwaltung war vorbereitet und hatte im Vorfeld bei der DB Netz AG nachgefragt, die auch für den Verkehr der Privatbahnen auf der Strecke verantwortlich ist.
DB Netz AG zählt 141 Züge
Je 35 Personenzüge pro Richtung (Rheine-Osnabrück und zurück) kreuzen täglich die Atterstraße. Und ebenfalls 35 Güterzüge aus Rheine kommend, so die Statistik der Bahn, sind pro Tag auf der Strecke. Aus Richtung Osnabrück ist es laut Statistik ein Güterzug mehr.
„Der wird dort wohl irgendwie verloren gehen“, erklärte ein gut gelaunter Wolfgang Griesert den Sachverhalt.
Der Oberbürgermeister rechnet vor
Die sich in Summe ergebende Zahl von 141 Zügen beeindruckte auch den Oberbürgermeister.
Nimmt man pro Zug-Querung eine durchschnittliche Schließzeit von 2 Minuten an, kalkulierte der Oberbürgermeister, kommt man schon auf knapp 4,5 Stunden an denen täglich die Schranken unten sind.
Grob gerechnet, und auf die verkehrsreichen Tagesstunden zwischen 5 und 23 Uhr konzentriert, so Wolfgang Griesert, rechnet er mit etwa 20 Minuten pro Stunde, in denen der Autoverkehr auf der Atterstraße unterbrochen wird.
Wann der Tunnel kommt? Ungewiss!
Obwohl es gar nicht die Frage war, diese aber unausgesprochen im Raum stand, kam der Oberbürgermeister auch zu der von den Anwohnern gewünschten Untertunnelung. Er weiß schlicht nicht, wann es zu einer Realisierung kommen wird!
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