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160 Räder sollen künftig Platz im Bike-Safe-Tower am Osnabrücker Altstadtbahnhof finden

Dort, wo (von links) Toni Suter vom Hersteller Koch & Partner Bike Parking Systems AG, Architekt Michael Lüders, die Radverkehrsbeauftragte Ulla Bauer und Stadtbaurat Frank Otte stehen, entsteht 2023 der Bike-Safe-Tower. / Foto: Schulte

Seit September müssen sich Osnabrückerinnen und Osnabrücker vor dem Altstadtbahnhof auf eine neue Verkehrsführung einstellen. Grund dafür ist der Bau des sogenannten Bike-Safe-Towers. Im Herbst 2023 sollen hier 160 Räder im vollautomatischen Parkhaus geparkt werden können.

Angefangen haben die Vorbereitungen bereits im November 2021 mit den Baumfällarbeiten rund um den Altstadtbahnhof. Zwei große Bäume mussten Platz für das große Fahrradparkhaus schaffen. Bis dato habe man die Schienen oberhalb des Parkhauses gesichert, sodass nun der obere Rahmen betoniert und der Boden abgebaut werden kann, um die nötigen Fundamente zu gießen. Ab März 2023 soll der Turm dann täglich stetig in die Höhe wachsen. Vermutlich im August und September wird es dann in den Testbetrieb gehen, sodass ab November des kommenden Jahres dann die überdachte Fahrradmöglichkeit dauerhaft genutzt werden kann.

16 Meter hoch und vollautomatisch

Das vollautomatische 16 meterhohe Fahrradparkhaus bietet Platz für 160 Räder in einzelnen Boxen. Acht Zugänge für jeweils 20 Räder sollen sicherstellen, dass Fahrradparker dort in 30 bis 45 Sekunden ihr Rad erhalten. „So kann auch jeder sicher sein, seinen Zug zu bekommen“, kommentiert Stadtbaurat Frank Otte. Die Stadt hatte auch für dieses Projekt einen Wettbewerb ausgeschrieben, die Firma „Koch & Partner Bike Parking Systems AG“ aus der Schweiz erhielt zuletzt den Zuschlag. „In keinem anderen System hätten wir so viele Fahrräder wie in diesem unterbekommen“, erklärt Otte. Und auch kein anderes wäre so schnell gewesen: „Wir können den ganzen Turm in zehn Minuten einmal umwälzen“, so Toni Suter von der schweizerischen Firma. Wettbewerber könnten dies maximal in 30 Minuten und auch nicht sicherstellen, dass ein Rad in maximal 45 Sekunden auf Knopfdruck da ist.

So soll der Bike-Safe-Tower aussehen. / Foto: Koch & Partner Bike Parking Systems AG
So soll der Bike-Safe-Tower aussehen. / Foto: Koch & Partner Bike Parking Systems AG

Mit diesem Pilotprojekt will die Stadtverwaltung auch dem Auftrag aus der Politik gerecht werden und in Osnabrück Möglichkeiten für ein sicheres und zukunftsweisendes Radparken schaffen. Parallel entsteht derzeit auch ein „konventionelles“ Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Damit will die Stadt auch noch einmal testen, welche Form des Parkhauses in der Hasestadt besser funktioniert. Die Kosten für den Bau des Parkhauses am Altstadtbahnhof belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro, die vollständig aus dem Projekt „Innovative Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gezahlt werden. Osnabrück erhält damit auch ein Alleinstellungsmerkmal. „Bisher gibt es nur wenige und kleinere Projekte in anderen Städten“, weiß Radverkehrsbeauftragte Ulla Bauer. Ein ähnliches, aber deutlich kleineres Modell des Bike-Safe-Towers steht etwa im baden-württembergischen Fellbach. Der Betrieb soll dann durch eine externe Firma geregelt werden, ähnlich wie bei der Radstation durch die OPG. Die Kosten werden sich in einem ähnlichen Rahmen bewegen – also bei 90 Cent für einen Tag, 9 Euro für einen Monat oder 90 Euro für das ganze Jahr.

Künstlerischer Tower dann per App bedienbar

Per Smartphone-App, die Kurzzeit- oder Langzeitparken ermöglicht, kann der Bike-Safe-Tower genutzt werden. Langzeitparkende mit Abo bekommen eine fix zugeteilte Einzelparkbox. Auch die Bezahlung läuft per App. Eine Schließfachanlage an der Stirnseite des Turms mit Lademöglichkeiten für E-Bikes ergänzt das Angebot.

Optisch soll das Fahrradparkhaus ein Hingucker werden. Mattierte Scheiben auf drei Seiten sollen künstlerisch von regionalen Künstlerinnen und Künstlern gestaltet werden. So können Parkerinnen und Parker noch schemenhaft die Bewegung im Inneren des Towers mitbekommen, erklärt Architekt Michael Lüders. Denn der Betrieb läuft wie beim sogenannten Paternosteraufzug, bei dem mehrere, an zwei parallel zueinander angeordneten Umlauf-Ketten hängend befestigte Einzelkabinen im ständigen Umlaufbetrieb sind. Damit sich keine Vögel durch das Glashaus irritieren lassen, ist die Fassade mit einem Vogelschutzsystem ausgestattet.

Weiterhin auch kostenlose Parkplätze vor Ort

Wer kein Geld für einen Parkplatz zahlen will und in Kauf nimmt, dass sein Rad nass wird, der kann künftig sein Rad in der offenen Doppelstockanlage parken, die neben dem Bike-Parkhaus entsteht. Auf der Südseite des Bahnhofs, auf der Fläche, auf derzeit Räder geparkt werden können, sollen dann ausschließlich überdachte Parkplätze für Sonderräder wie Lastenräder entstehen. Rund herum sollen außerdem Grünanlagen entstehen und auch die Stützwand wird begrünt.

So sieht der Bike-Safe-Tower in Fellbach aus


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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