Ein 15-Jähriger ist vom Landgericht Würzburg wegen Mordes an einem 14-jährigen Italiener zu einer Haftstrafe von 8 Jahren und 6 Monaten gemäß dem Jugendstrafrecht verurteilt worden. Die Tat ereignete sich im September letzten Jahres auf einem Schulgelände in Lohr am Main und entstand laut Angeklagtem während eines Handgemenges unverhofft.
Tatverlauf und Plädoyer der Verteidigung
Der damals 15-jährige Täter gab zu, den tödlichen Kopfschuss von hinten abgegeben zu haben. Es handelte sich dabei um den einzigen Schuss, der abgegeben wurde. Der Angeklagte ließ über seine Verteidigung mitteilen, dass die Tat nicht geplant, sondern im Zuge eines Handgemenges aus der Situation heraus entstanden ist. Die Verteidigung plädierte entsprechend auf eine Verurteilung zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags.
Sicht der Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft war dagegen überzeugt, dass der Deutsche den Serienmörder Jeffrey Dahmer verehrt, der durch eine Netflix-Serie Bekanntheit erlangte. Sie argumentierte, dass der Angeklagte die Tat demnach nur begangen hat, um jemanden zu töten – also aus Mordlust. Die Staatsanwaltschaft forderte daher die nach Jugendstrafrecht höchstmögliche Strafe von zehn Jahren mit Vorbehalt weiterer Sicherungsverwahrung.
Weitere Details
Beide Jungen besuchten dieselbe Mittelschule in Lohr am Main im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Bei der Tatwaffe handelte es sich um eine Neun-Millimeter-Pistole des Typs Ceska CZ 75, die einem 66-jährigen Hausbewohner des Angeklagten gehörte. Wie der Jugendliche an die Waffe gelangte, ist bis zum Prozessende unklar geblieben. Der Prozess fand aufgrund des jugendlichen Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, daher sind lediglich durch Gerichtssprecher veröffentlichte Informationen bekannt.
✨ durch KI bearbeitet, .