Die Zahl der Führungskräfte in Teilzeit steigt in deutschen Unternehmen, wobei weibliche Führungskräfte diese Option häufiger nutzen als ihre männlichen Kollegen. Dies geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern aufzeigt.
Teilzeitarbeit unter Führungskräften
Im Jahr 2023 arbeiteten etwa 13 Prozent der Führungskräfte in deutschen Unternehmen in Teilzeit, so eine noch unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die “Rheinische Post” berichtete in ihrer Samstagsausgabe über diese Studie. Es gibt einen auffälligen Geschlechterunterschied: Unter den weiblichen Führungskräften waren 25 Prozent in Teilzeit tätig, während nur 5,5 Prozent der männlichen Führungskräfte teilzeitbeschäftigt waren.
Arbeitszeiten und Führungspositionen
Es zeigt sich, dass die Art der Führungsposition einen großen Einfluss auf die Wahl einer Teilzeitstelle hat. Am häufigsten arbeiteten Frauen (28,2 Prozent) und Männer (9,4 Prozent) auf der obersten Führungsebene in Teilzeit. Auf der mittleren Führungsebene waren es dagegen weniger (Frauen: 20,6 Prozent, Männer: 3,4 Prozent). “Rund 55 Prozent aller Führungskräfte sind der Auffassung, dass, wer in ihrem Unternehmen aufsteigen möchte, auch außerhalb der Arbeitszeiten für berufliche Belange zur Verfügung stehen müsse”, so das IW.
Zeitkonflikte und Karriereentscheidungen
Die IW-Studie deutet darauf hin, dass die besondere zeitliche Beanspruchung, die mit Führungspositionen einhergeht, insbesondere Frauen davon abhält, eine berufliche Karriere anzustreben. “Die stärkeren Zeitkonflikte zwischen Beruf und Familie auf höheren betrieblichen Positionen sind ein möglicher Erklärungsgrund, warum Frauen deutlich seltener eine Karriere anstreben als Männer, sich seltener auf Führungspositionen bewerben und zumindest auf der obersten Führungsebene nach wie vor unterrepräsentiert sind”, schreiben die IW-Forscher.
Teilzeitführungspositionen als Lösung
Mehr Führungspositionen in Teilzeit anzubieten, könnte eine Möglichkeit für Unternehmen sein, diese Positionen überhaupt zu besetzen und Frauen dafür zu gewinnen. Bisher zeichnet sich jedoch kein klarer Trend in diese Richtung ab, obwohl laut IW jedes zweite deutsche Unternehmen Schwierigkeiten hat, Managementposten neu zu besetzen.
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