Die Anzahl der Vertriebenen weltweit hat einen erschreckenden Höhepunkt erreicht, mit 120 Millionen Menschen auf der Flucht bis Mai 2024, so das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Konflikte in Ländern wie dem Sudan, der Demokratischen Republik Kongo und Myanmar sowie Unruhen im Gazastreifen und in Syrien tragen erheblich zu der drastischen Zunahme bei.
Vertriebene weltweit: Eine unerträgliche humanitäre Krise
Der Konflikt im Sudan spielt eine bedeutende Rolle in der steigenden Anzahl der Vertriebenen. Seit April 2023 wurden 7,1 Millionen Menschen innerhalb Sudans vertrieben, während weitere 1,9 Millionen das Land verließen. Bis Ende 2023 waren insgesamt 10,8 Millionen Sudanesen auf der Flucht. In Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo und Myanmar wurden ebenfalls Millionen von Menschen durch heftige innerstaatliche Kämpfe vertrieben.
Tod und Vertreibung im Gazastreifen und in Syrien
Laut dem UN-Palästinenserhilfswerk, UNRWA, wurden bis Ende des letzten Jahres bis zu 1,7 Millionen Menschen im Gazastreifen durch Gewalt vertrieben, was 75 Prozent der Bevölkerung entspricht. Viele palästinensische Flüchtlinge mussten mehrfach fliehen. Syrien bleibt mit 13,8 Millionen Vertriebenen innerhalb und außerhalb des Landes die größte Vertreibungskrise der Welt.
Zunahme der Binnenvertriebenen
Die größte Zunahme wurde bei Binnenvertriebenen verzeichnet, d.h. Personen, die durch Konflikte vertrieben wurden, aber im eigenen Land geblieben sind. Mit 68,3 Millionen Menschen wurde laut dem Internal Displacement Monitoring Centre ein Anstieg um fast 50 Prozent innerhalb von fünf Jahren verzeichnet.
Internationale Unterstützung dringend benötigt
Die Anzahl der Flüchtlinge, die internationalen Schutzes bedürfen, ist auf 43,4 Millionen gestiegen, wobei die meisten in Nachbarländern und rund 75 Prozent in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen leben. Diese Länder erwirtschaften zusammen weniger als 20 Prozent des Welteinkommens. UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi ermahnte die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln und die Fluchtursachen zu bekämpfen. „Hinter diesen drastischen und steigenden Zahlen verbergen sich unzählige menschliche Tragödien,“ sagte er. „Dieses Leid muss die internationale Gemeinschaft dazu veranlassen, dringend zu handeln und die Fluchtursachen zu bekämpfen.“
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