Schon beim Betreten des Alando Ballhauses in Osnabrück wurde klar: Dieser Dienstagabend (28. Januar) würde besonders werden. Indirektes Licht tauchte die ehrwürdigen Mauern in ein faszinierendes Spiel aus Orange und Blau, während riesige silberne Luftballons die Bühne schmückten.
Las Vegas in der Friedensstadt
„Hier sieht es aus wie in Las Vegas“, bemerkte Stephan Schulze, Leiter des IfM-Jazzorchesters – und er hatte recht. Glamour lag in der Luft. Das Publikum, zum Teil elegant herausgeputzt, spiegelte die Exklusivität des Abends wider: Damen in stilvollen Abendkleidern, Herren in Anzügen oder gar Smokings.
Dann ging es los: Das IfM-Jazzorchester eröffnete unter der Leitung von Schulze den Abend mit energiegeladenem Latin-Jazz, mitreißendem Swing und funkigen Rhythmen. Jeder Ton saß, jede Nuance war durchdacht, und doch blieb genug Raum für Improvisationen. Das Publikum wippte, ließ sich von der Musik treiben, spendete für die Solodarbietungen Zwischenapplaus.
Auf IfM-Jazzorchester folgt Uni Big Band
Nach der Pause übernahm die Uni Big Band unter Jörg Niedderer, der die Leitung erst vor einigen Monaten von Peter Witte übernommen hat, der 34 Jahre lang der Kopf der Kapelle war. Ein Höhepunkt des Abends: Das Stück „Bei mir bist du schön“, das einst durch die Andrews Sisters weltbekannt wurde. Der nostalgische Charme dieses Klassikers mischte sich mit der Frische der jungen Musikerinnen und Musiker – ein Gänsehautmoment. Aber auch moderne Kompositionen wie „Daddy Bezos“ rissen das Publikum mit.
Berliner Saxofonist als Special Guest
Ein besonderes Highlight war der Auftritt des 33-jährigen Jazzmusikers Marc Doffey. Der Berliner Saxofonist, der am Vortag beide Orchester in einem Workshop inspiriert hatte, betrat als Special Guest die Bühne. Mit atemberaubender Virtuosität und spürbarer Spielfreude präsentierte er unter anderem einen eigens komponierten und arrangierten Song – und zog damit alle in seinen Bann.
Doch nicht nur die Solisten glänzten. Beide Big Bands bewiesen eindrucksvoll ihr Können, mit sattem Groove, präzisen Bläsersätzen und leidenschaftlichem Spiel. Das Big-Band-Meeting war nicht nur ein Konzert, sondern ein mitreißendes Erlebnis – eines, das die Besucherinnen und Besucher sicher noch lange in Erinnerung behalten werden.