Nach einem mutmaßlich von einem psychisch kranken Afghanen begangenen zweifachen Mord in Aschaffenburg plant der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) eine Sonderkonferenz der Innenminister von Bund und Ländern. Laut einem Bericht des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ soll die Konferenz am kommenden Montag in Bremen stattfinden, das aktuell den Vorsitz der Innenministerkonferenz innehat.
Psychische Erkrankungen im Fokus der Innenminister
Ulrich Mäurer, Bremer Innensenator, hat die Einladung zu einem Treffen ausgesprochen, um den Umgang mit psychisch kranken Straftätern zu diskutieren. Diese Initiative erfolgt vor dem Hintergrund des jüngsten Vorfalls in Aschaffenburg. Der Bericht des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ zitiert Sicherheitskreise, die dieses Vorhaben bestätigen. Ziel der Konferenz ist es, Wege zu finden, wie der Umgang mit psychisch kranken Gewalttätern in Zukunft verbessert werden kann.
Lob und Forderungen aus der Politik
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat bereits den bayerischen Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSD) für seine Bereitschaft gelobt, Maßnahmen zu prüfen, die einen konsequenteren Umgang mit psychisch kranken Gewalttätern ermöglichen. „Herrmann hat angekündigt, zu prüfen, wie konsequenter gegen psychisch kranke Gewalttäter vorangegangen werden kann“, so Faeser am Donnerstag. Zudem fordert CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ein Register psychisch kranker Gewalttäter. Dieser Vorschlag findet auch innerhalb der SPD erste Befürworter.
Kritik von Fachgesellschaften
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) äußert sich kritisch zu der Forderung nach einem Register. Sie lehnt ein solches Vorhaben ab, da es zu einer verstärkten Stigmatisierung der Betroffenen führen könnte. „Psychisch kranke Menschen sind als Gesamtgruppe nicht gewalttätiger als Menschen ohne psychische Erkrankungen“, betont die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie hebt hervor, dass eine frühzeitige, koordinierte und intensive Behandlung die wirksamste Form der Gewaltprävention ist, wenn die psychischen Erkrankungen unbehandelt ein Risiko darstellen. Allerdings seien dafür mehr Ressourcen notwendig, so die DGPPN weiter.
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