Im kommenden Jahr wird in der Stadt Osnabrück die Sammlung der Gelben Säcke eingestellt und stattdessen die Gelbe Tonne eingeführt. Insbesondere der Umwelt- und Stadtverschmutzung soll der Wechsel zugutekommen.
Wer in den nächsten Wochen eine neue Mülltonne vor seiner Haustür entdeckt, hat die neu eingeführte Gelbe Tonne erhalten. „Wir sind bemüht bis Weihnachten 40.000 Tonnen stadtweit in Osnabrück zu verteilen. Beginnen werden wir in Haste und der Innenstadt, um Komplikationen mit dem Aufbau des Weihnachtsmarktes zu vermeiden“, erklärt Detlef Schnier, stellvertretender Betriebsleiter und Leiter der Abfallwirtschaft beim Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB). Geleert wird die Tonne ab dem 1. Januar 2020 alle 14 Tage, so wie zuvor der Gelbe Sack.
Umweltverträglichere Erfassung von Abfall
Verteilt werden drei verschiedene Größen der Gelben Tonne, die seitlich mit einem Aufkleber mit der Adresse versehen sein wird. Die Behältergröße richtet sich nach der Anzahl der Bewohner eines Hauses. „Als Grundlage rechnen wir mit 15 Litern pro Person und Woche“, beschreibt Schnier mit Verweis auf die Behältergrößen von 120, 240 oder 1.100 Litern. Mit dem Ersatz der Gelben Säcke, die mit Beginn des neuen Jahres nicht mehr abgeholt werden, entstehen für die Nutzer keine neuen Kosten. Insgesamt soll die jährliche Produktion von vier Millionen Säcken eingespart werden, von denen, Schätzungen des OSB zufolge, lediglich zwei Millionen als Abfallbehälter dienen. Hergestellt werden die Tonnen aus mindestens 75% Recyclingkunststoff, zudem sind sie mit dem Blauen Engel versehen. „Wir bieten für die Nutzer eine umweltverträglichere Abfallerfassung. Für die Nutzer selbst gilt: Je weniger die Tonne genutzt wird, desto besser für die Umwelt“, so Schnier zum Umweltaspekt.
OSB bis 2022 für Gelbe Tonne zuständig
Zuvor wurde der OSB mit Ratsbeschluss vom 4. Dezember 2018 beauftragt, für die künftige Sammlung von Leichtverpackungen mit den Systembetreibern eine Umstellung auf ein Behältersystem für die Stadt Osnabrück zu verhandeln. Die acht deutschlandweit tätigen Systembetreiber sind für Sammlung und Recycling von Verkaufsverpackungen zuständig. Dabei gilt: Wer Verpackungen herstellt oder in Verkehr bringt, muss auch für deren Rücknahme, Sortierung und Wiederverwertung Sorge tragen. Verantwortlich sind dafür konkurrierende Lizensierungsanbieter, die Verpackungen kostenpflichtig lizensieren und aus den beim Produktverkauf eingenommenen Lizenzgeldern Sammlung und Recycling finanzieren. Eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen ist dabei erforderlich. In der Ausschreibung der Erfassung von Leichtverpackungen bis zum Jahr 2022 hat sich der OSB als Gewinner durchgesetzt und wird nun die neuen Mülltonnen verteilen.
Genutzt werden soll die Gelbe Tonne so wie ihr Vorgänger. „Alles was eine Verpackung hat, abgesehen von Papier und Glas, kann in die Tonne“, erklärt Schnier. Um die Bürger, die sich ab nächstem Jahr auf eine vierte Tonne auf dem Hof oder hinter dem Haus einstellen müssen, zu informieren, ist der OSB unter anderem in Bürgerforen unterwegs. Alle wichtigen Fragen und Antworten sind hier zusammengefasst.