Wenn alles so läuft, wie sich der Osnabrücker Stadtrat es wünscht, dann wird Cricket nicht nur bald zur olympischen Sportart geadelt, sondern Osnabrück eine Hochburg dieser weltweit beliebten Sportart.

AFP

Den Antrag, der in Folge Osnabrück zu einer festen Größe auf der Cricket-Landkarte machen soll, hatte die SPD-Fraktion in die Ratssitzung am Dienstagabend eingebracht. Ziel ist es einen Cricket-Bundesstützpunkt auf dem ehemaligen Kasernengelände auf dem Limberg einzurichten.

Nationalmannschaft könnte in Osnabrück trainieren

Cricket ist nach Fußball die verbreitetste Sportart weltweit und erfreut sich auch in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit. Der Deutsche Cricket Bund (DCB) ist bestrebt in Osnabrück seinen Bundesstützpunkt einzurichten, um hier einen Trainings- und Spielbetrieb u.a. für die Deutsche Cricket-Nationalmannschaft aufzubauen.

Uwe Görtemöller, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion erläuterte in der Ratssitzung, dass Cricket it seit einiger Zeit in Osnabrück etabliert ist. Unter dem Dach des TSV Osnabrück wurde im März vergangenen Jahres bereits eine eigene Cricketmannschaft gegründet und auch viele Flüchtlinge der Stadt kommen aus Ländern, in denen Cricket weit verbreitet ist. „Osnabrück befindet sich direkt zwischen den deutschen Crickethochburgen in den Hansestädten Bremen/Hamburg und dem Ruhrgebiet und hat mit dem Gelände am Limberg eine potentielle Spielstätte, was den DCB auf uns aufmerksam gemacht hat“, so Görtemöller.
Ein entsprechendes Spielfeld, das doppelt so groß ist wie ein Fußballplatz, wurde von den britischen Streitkräften nach ihrem Abzug auf dem ehemaligen Kasernengelände hinterlassen. Mit dem Engagement für den Standort Osnabrück verbinden alle Parteien, dass auch Bundes- und Landesmittel nach Osnabrück fliessen. Sollte Cricket auch noch als Olympiasportart anerkannt werden, sind auch Förderungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Internationalen Olympischen Komitees denkbar.

Ein klares “Ja”, aber erst nach Prüfung der Kosten

Ohne alle Kosten zu kennen, wolle er aber nicht zustimmen, bremste Wulf-Siegmar Mierke von der UWG die Euphorie der SPD. Aber auch Mierke konnte sich für den Cricketsport erwärmen, sofern die SPD-Pläne denn finanzierbar seien.

Abschliessend konnten sich alle Parteien gemeinsam auf einen Änderungsantrag einigen. Zunächst soll nun die Verwaltung beauftragt werden erste Gespräche mit dem Deutschen Cricket Bund (DCB) zu führen und zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen und mit welchem finanziellen Aufwand die Möglichkeiten vor Ort so ausgebaut werden können, dass ein Trainings- und Spielbetrieb für die Deutsche Nationalmannschaft sowie für lokale Vereine ermöglicht wird.
An den Gesprächen sollen der Stadtsportbund, die auf dem Limberg ansässigen Vereine und die lokalen Cricketvereine beteiligt werden.

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