Die Anzahl der 24-Stunden-Kleintierkliniken in Deutschland hat in einem Jahrzehnt erheblich abgenommen, obwohl die Zahl der Tierärzte gestiegen und die der Praxisinhaber stabil geblieben ist, berichtet der „Spiegel“.
Schrumpfende Anzahl von Kleintierkliniken
Im Jahr 2012 gab es laut Daten der Bundestierärztekammer 192 solcher Kliniken im ganzen Land. Im Jahr 2022 sank diese Zahl auf nur noch 69. Diese Abnahme ereignete sich trotz einer wachsenden Zahl von Tierärzten in Deutschland. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Zahl der Praxisinhaber auf dem Niveau von 2010 stagniert.
Zum Thema: Bereits im Jahr 2018 berichtete unsere Redaktion über die Situation im Großraum Osnabrück.
„Feminisierung“ der Tierärztebranche
Jörg Held von der Brancheninitiative „Tierarztmangel“ beschrieb gegenüber dem „Spiegel“, dass viele Mütter nach der Elternzeit nur in Teilzeit zurückkehren oder überhaupt nicht mehr. Diese „Feminisierung“ sei ein Trend, mit dem die Branche umgehen müsse. Heutzutage sind ungefähr 87 Prozent der Tiermedizinstudenten weiblich.
Probleme mit Überalterung bei Tierärzten
Die Tierärztebranche sieht sich zudem mit dem Problem der Überalterung konfrontiert. Im Jahr 2022 waren mehr als die Hälfte der 44.618 Tierärzte in Deutschland 50 Jahre alt oder älter. Fast 7.000 von ihnen sind bereits im Ruhestand.
Wachsende Anzahl von Haustieren
Trotz der sinkenden Anzahl von Kleintierkliniken gibt es immer mehr Haustiere in Deutschland. 2022 lebten in fast der Hälfte aller Haushalte Haustiere. Insgesamt zählte man etwa 34,4 Millionen Tiere, verglichen mit 31 Millionen im Jahr 2012 und nur 23,2 Millionen im Jahr 2007.