Weil Unbekannte am Montagabend einen Klappstuhl auf die Gleise der Bahnstrecke Delmenhorst-Hesepe-Osnabrück gestellt hatten, kam es zur Notbremsung eines Triebzugs der NordWestBahn. Der Zug konnte nicht mehr bremsen und überfuhr den Stuhl.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Bundespolizei gegen 19:50 Uhr in Nähe des Bahnüberganges Krimpenforter Straße in Lohne (Oldenburg). Bei der Überprüfung des Ereignisortes durch die Bundespolizei konnten Reste des Klappstuhls festgestellt werden.
Trotz der Kollision wurde der Zug offenbar nicht beschädigt und konnte seine Fahrt fortsetzen.
Nicht der erste Vorfall dieser Art
Bereits tags zuvor hatte ein anderer Zug an gleicher Stelle eine Schnellbremsung einleiten müssen, da ein solcher Stuhl ins Gleis gestellt wurde. In dem Fall konnte der Triebfahrzeugführer den Zug noch durch eine Schnellbremsung rechtzeitig zum Halten bringen.
Die Bundespolizei hat in beiden Fällen strafrechtliche Ermittlungen wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Sachdienliche Hinweise nimmt die Bundespolizei in Oldenburg unter 0441 218380 entgegen.
Gefahr ist größer als gedacht
Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich auf die Gefahren an Bahnanlagen hin. Der Aufenthalt im Gleisbereich ist verboten und lebensgefährlich. Neben der erheblichen Eigengefährdung bei unerlaubten Gleisüberschreitungen können überfahrene Gegenstände weggeschleudert und somit zu regelrechten Geschossen werden.
Kommt es durch das Betreten oder das Bereiten von Hindernissen im Bereich der Bahnanlagen zu einer Beeinträchtigung des Zugverkehrs, können neben strafrechtlichen Konsequenzen auch zivilrechtliche Forderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen auf die Verursacher zukommen.