In der Nacht zu Donnerstag (6. April) erwischte die Polizei Osnabrück Aktivisten, die den Stahlwerksweg im Stadtteil Fledder mit Markierungen zum Mindestabstand versehen wollten.
Bereits Montagnacht (3. April) hatten Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) Markierungen zum Mindestabstand von Autos zu Fahrradfahrenden auf dem Wall in Osnabrück angebracht. Mit der Aktion wollten sie nach eigenen Angaben die Stadt dabei unterstützen, Radlern zu mehr Raum und Sicherheit im Straßenverkehr zu verhelfen. Die Stadt hatte daraufhin Anzeige erstattet.
Besonders drastisch sei die Situation auf dem Wall – etwa der Erich-Maria-Remarque-Ring, der Goethering oder der Heger-Tor-Wall. Deshalb hatten Aktivisten Hinweismarkierungen auf die Straße gesprüht, die einen Denkanstoß geben sollen. Doch auch der Stahlwerksweg unweit der Hannoverschen Straße scheint den Aktivisten für Fahrradfahrer zu gefährlich gewesen zu sein. Als sie mit Schablonen und Sprühflaschen die 1,5 Meter-Abstandshinweise anbringen wollten, erwischte sie die Polizei.
Nicht die erste Anzeige für Extinction Rebellion
Die Beamten nahmen die Personalien der zwei Sprayer auf. Auf Nachfrage erklärte die Polizei, dass es sich “rein rechtlich um Sachbeschädigung” handle. Das sieht auch die Stadtverwaltung so, die bereits nach den ersten Markierungen Anzeige erstattete. Für XR ist das nicht die erste Anzeige. Auch für die Pflanzaktion an der Pagenstecherstraße gab es eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.
Mit den Fahrradhinweisen auf Osnabrücks Straßen übten sie auch aktiv Kritik an Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, die 2021 noch auf dem Fahrrad Wahlkampf betrieben habe und laut Aktivisten heute keine ausreichenden Ambitionen zeige, die Fahrradsituation in Osnabrück tatsächlich zu verbessern.
Bei den Tätern handelt es sich um einen 23-jährigen Mann aus Bramsche und eine 21-jährige Osnabrückerin. Beide wurden nach den polizeilichen Maßnahmen in ihre Freiheit entlassen, die Tatmittel wurden sichergestellt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt nun wegen Sachbeschädigung durch Graffiti.
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Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion.
Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.