Die überraschende Beteiligung der italienischen Großbank Unicredit an der Commerzbank hat in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Commerzbank-Aufsichtsratschef Jens Weidmann sieht kaum Chancen auf eine harmonische Fusion beider Banken und äußert Bedenken hinsichtlich der Vorgehensweise von Unicredit.
Misstrauen zwischen den Banken
„Das ist wie bei jeder Beziehung: Wenn der Start misslungen ist, wird es schwierig“, sagte Jens Weidmann dem „Handelsblatt“. Er unterstrich, dass es viel Arbeit bedürfe, um Vertrauen herzustellen und ergebnisoffene Gespräche zu ermöglichen. Unicredit hatte sich über Finanzinstrumente Zugriff auf 28 Prozent der Commerzbank-Aktien gesichert und zeigt Interesse an einer vollständigen Übernahme des Instituts.
Widerstand gegen feindliche Übernahme
In Deutschland regt sich Widerstand gegen die möglichen Pläne von Unicredit. Weidmann äußerte Zweifel an der Nachhaltigkeit einer feindlichen Übernahme im Bankensektor. „Bei Zusammenschlüssen sei es wichtig, dass das Management zunächst vertrauensvoll miteinander rede und ein gemeinsames Verständnis entwickle“, betonte er im „Handelsblatt“. Er kritisierte, dass Unicredit sich nicht für diesen Weg entschieden habe und durch seinen überraschenden Einstieg für Unruhe gesorgt habe. „Das ist kein guter Stil“, fügte er hinzu.
Bedeutung für den Finanzplatz Deutschland
Weidmann hob die Wichtigkeit hervor, dass Deutschland mit der Deutschen Bank und der Commerzbank weiterhin zwei große unabhängige Privatbanken behalte, um die finanzielle Souveränität zu sichern. „Welche Entwicklungen Banken nach dem Verlust ihrer Unabhängigkeit nehmen können, zeigt der Blick auf die Hypo-Vereinsbank und die Bank Austria, die 2005 von Unicredit übernommen wurden“, stellte er fest. Er warnte, dass der „Fußabdruck der Commerzbank in Deutschland vermutlich kleiner“ werden und die „Attraktivität des Finanzplatzes Frankfurt“ leiden könnte.
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