(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert Verhaltenskodex für Glasfaseranschlüsse.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) äußert Bedenken gegenüber einem vorgeschlagenen Verhaltenskodex des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) für den Vertrieb von Glasfaseranschlüssen an Haustüren. Laut Ramona Pop, Chefin des vzbv, seien Selbstverpflichtungen keine ausreichende Lösung für den Verbraucherschutz. Stattdessen bedürfe es klarer gesetzlicher Regeln, um wirksam zu sein, so Pop gegenüber der „Welt am Sonntag“.
Sorge um Verbraucherschutz bei Haustürgeschäften
Pop äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Umsetzung des geplanten Verhaltenskodex der Telekommunikationsanbieter an den Haustüren. Sie warnte davor, dass Verbraucher in unpassenden Momenten im privaten Raum überrumpelt würden und ihnen keine Zeit zum Preisvergleich und Nachdenken gelassen werde. Laut Schätzungen der Branche werden drei von vier Verträgen für Glasfaseranschlüsse direkt an der Haustür abgeschlossen. Subunternehmen, die im Auftrag der Anbieter von Haustür zu Haustür ziehen, um Verträge abzuschließen, werden dabei nach der Anzahl der abgeschlossenen Verträge bezahlt. Pop kritisierte, dass Haustürgeschäfte oft mit aggressiven und unseriösen Praktiken einhergehen, die zu Vertragsfallen führen. Sie betonte, dass es Aufgabe der Politik sei, die Menschen besser vor solchen Überraschungen zu schützen.
Forderung nach strengeren Regeln für Haustürgeschäfte
Pop sprach sich dafür aus, Haustürgeschäfte nur zuzulassen, wenn Verbraucher zuvor ihre Zustimmung gegeben haben. Zudem forderte sie eine Verlängerung der Widerrufsfrist von 14 auf 30 Tage, um auch Angehörigen älterer Betroffener genügend Zeit zu geben, überraschend abgeschlossene Verträge zu prüfen. Der vzbv setzt sich dafür ein, dass Verbraucher besser vor unseriösen Praktiken bei Haustürgeschäften geschützt werden und klare gesetzliche Regeln für den Verbraucherschutz etabliert werden.