Die Mehrheit der Steuerzahler in Deutschland muss sich im kommenden Jahr auf höhere Abgaben einstellen. Dies zeigen aktuelle Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Sonntag veröffentlicht wurden. Insbesondere Personen mit höheren Einkommen sind von den Änderungen betroffen, während mögliche Entlastungen durch eine Anpassung der kalten Progression und höhere Kindergelder bislang ungewiss bleiben.
Steigende Belastungen für hohe Einkommen
Martin Beznoska, IW-Steuerexperte, hebt in den neuen Berechnungen hervor, dass vor allem Topverdiener künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Ein Single, der jährlich 100.000 Euro brutto verdient, sieht laut der Analyse des Instituts einer Mehrbelastung von 863 Euro entgegen. Auch Haushalte mit mittleren und hohen Einkommen sind betroffen: Eine vierköpfige Familie mit einem gemeinsamen Einkommen von 130.000 Euro hat am Jahresende 731 Euro weniger zur Verfügung. Alleinerziehende mit einem Jahresbruttoeinkommen von 70.000 Euro müssen auf 568 Euro verzichten.
Potentielle Entlastungen durch politische Maßnahmen
Sollten der geplante Ausgleich der kalten Progression und die Erhöhung des Kindergeldes umgesetzt werden, könnten insbesondere Familien mit Kindern profitieren. Das IW prognostiziert für Familien mit einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro eine mögliche Entlastung von 40 bis 50 Euro. Dennoch bleibt die finanzielle Situation für diejenigen mit höheren Einkommen angespannt: Für Topverdiener mit einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen von 130.000 Euro resultieren die Änderungen auch unter Berücksichtigung der Entlastungen in einem Minus von 227 Euro.
Handlungsbedarf der Bundesregierung
Trotz möglicher Entlastungen durch kommende Beschlüsse erwartet das Institut insgesamt keine spürbare Verbesserung der finanziellen Lage der Steuerzahler gegenüber 2024. Martin Beznoska betont: „Die Bundesregierung sollte dringend die Mehrbelastungen der kalten Progression ausgleichen und auch einkommensschwache Haushalte entlasten,“ meldet das IW. Er schlägt vor: „Dafür wäre das versprochene Klimageld der richtige Weg.“
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