Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat seine Entscheidung, eine mögliche Kanzlerkandidatur offen zu halten, verteidigt. Er begründet dies mit der anfänglichen Unsicherheit darüber, ob der amtierende Kanzler Olaf Scholz erneut antreten würde.
Warum gewisse Entscheidungen offenhalten?
Boris Pistorius betonte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe), dass es gefährlich sei, sich zu frühzeitig festzulegen. „Stellen Sie sich vor, ich hätte gesagt: `Ich schließe für mich aus, jemals als Kanzlerkandidat zur Verfügung zu stehen`“, stellte Pistorius klar. „Und eine Woche später hätte Olaf Scholz, aus welchen Gründen auch immer, überraschend erklärt, dass er nicht kandidieren würde. Dann hätte ich meine Aussage zurücknehmen müssen oder man hätte auf mich nicht mehr zukommen können.“ Diese Vorsicht sei ihm zufolge notwendig, um sich Handlungsspielräume zu erhalten.
Kanzlerkandidatur ausgeschlossen
Die Diskussion über eine mögliche Kanzlerkandidatur von Pistorius wurde befeuert, als er in einer früheren Phase nur ausschloss, Papst werden zu wollen. Nach intensiven Gesprächen mit Olaf Scholz und der SPD-Parteispitze stellte Pistorius jedoch klar, nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung zu stehen. Damit beendete er die Spekulationen und die Debatte um seine politische Zukunft.
Fokus auf das Verteidigungsministerium
Pistorius machte deutlich, dass sein Hauptaugenmerk auf seiner aktuellen Rolle als Verteidigungsminister liegt. Auf die Frage, ob er sich das Kanzleramt zutraue, sagte er: „Die Frage stellt sich nicht.“ Vielmehr wolle er nach der nächsten Bundestagswahl als Verteidigungsminister weitermachen. Auch unter einem möglichen Kanzler Friedrich Merz sei er zu einer Zusammenarbeit bereit: „Die zwei Jahre, die mir zur Verfügung standen, sind nicht genug“, erläuterte Pistorius. „Dass ich gerne Verteidigungsminister bleibe, liegt nicht daran, dass ich mir keine andere sinnvolle Lebensgestaltung vorstellen könnte, sondern einfach daran, dass es noch wirklich viel zu tun gibt.“
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