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Münster und Osnabrück senden ein gemeinsames Friedenssignal

Oberbürgermeister Markus Lewe und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter entzünden gemeinsam ein Friedenslicht, das an den Leitspruch des Westfälischen Friedens erinnert „Pax optima rerum – der Frieden ist das beste aller Dinge“. Foto: Stadt Münster/Osnabrück

Angesichts der bedrohlichen Lage in der Ost-Ukraine und an der russisch-ukrainischen Grenze haben Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter im Friedensaal des Historischen Rathauses in Münster ein gemeinsames Friedenszeichen gesetzt.

Sie erinnerten mit einem Friedenslicht an einen vergangenen europäischen Konflikt, den Dreißigjährigen Krieg, und seine Auflösung, der ihre Städte bis heute eng miteinander verbindet. Münster und Osnabrück waren Verhandlungsorte für den ersten Friedenskongress seiner Art und sind als Städte des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 in die europäische Geschichte eingegangen.

„Dialog darf nicht abreißen“

„Erneut stehen wir in Europa vor einem Konflikt, in dem die Verständigung schwierig und die Positionen unüberwindbar scheinen“, erklärte Oberbürgermeister Lewe bei dem Treffen im Friedenssaal. „Die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden rufen uns immer wieder die entscheidende Bedeutung der Diplomatie ins Gedächtnis und mahnen uns, dass der Dialog nicht abreißen darf.“

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter sagte: „Als Träger des Europäischen Kulturerbe-Siegels fühlen sich Osnabrück und Münster Europa und dem Frieden auf unserem Kontinent in besonderer Weise verpflichtet. Als Stätten des Westfälischen Friedens möchten wir an die gemeinsame Geschichte und an die Werte Europas erinnern und ein Signal für den Frieden senden.“

In Geschichte nie da gewesen

Leitspruch des Westfälischen Friedens lautete „Pax optima rerum – der Frieden ist das beste aller Dinge“. Die Verhandlungen fanden allerdings unter katastrophalen Bedingungen statt: Die Standpunkte der Konfliktparteien waren verhärtet und die Kriegshandlungen wurden während der fünf Jahre andauernden Verhandlungen stetig weitergeführt. Der Friedenskongress drohte mehrere Male zu scheitern und es schien aussichtlos, eine gemeinsame Lösung der Konflikte zu finden.

Die Beharrlichkeit der Friedensgesandten, die Verhandlungen dennoch weiterzuführen, und der drängende Wunsch nach Frieden in ganz Europa ermöglichten letztlich ein in der Geschichte bis dahin noch nie da gewesenes Ereignis: Der Dreißigjährige Krieg wurde in Münster und Osnabrück durch anhaltenden Dialog beendet. Erstmals endete ein Krieg ohne Sieger und Besiegte, nicht durch Waffengewalt, sondern durch Diplomatie.


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