Die Osnabrücker AfD startete ihren Wahlkampf und sorgte für einen großen Gegenprotest auf dem Platz vor dem Theater. Trotz Dauerregens und ungemütlicher Temperaturen versammelten sich am Samstagvormittag mehr als 1.000 Gegendemonstranten.
Während der Einsatzleiter vor Ort zunächst etwa 700 Gegendemonstranten zählte, wurde die Zahl bis zum Ende gegen 13:00 Uhr von einem Polizeisprecher auf rund 1.300 angehoben.
Unter den Demonstrierenden befanden sich laut ihrer Banner unter anderem die „Omas gegen Rechts“, Vertreter der Gewerkschaften und der Grünen sowie ein „schwarzer Block“, teils vermummt mit Gesichtsmasken. Dieser sorgte insbesondere zu Beginn der vom DGB angemeldeten Gegenkundgebung für einige Rangeleien mit den Bereitschaftspolizisten aus Oldenburg.
Kreativer Protest mit Seifenblasen und Tanz aus dem Stadttheater
Vertreter des Stadttheaters, vor dessen Jugendstilfassade die AfD ihren Infostand aufgebaut hatte, demonstrierten bunt verkleidet vor dem Theatereingang und aus den Fenstern. Dort war auch ein Banner mit dem ersten Artikel des Grundgesetzes zu sehen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Zudem sorgte eine ebenfalls im Theaterfenster platzierte Seifenblasenmaschine zeitweise für regelrechte Seifenblasenwolken rund um den AfD-Stand.
AfD berichtet von neuen Mitgliedsanträgen trotz widriger Umstände
Auf dem Platz der Deutschen Einheit hatten sich unter einem Zeltpavillon in Parteifarben etwa 20 Vertreter der AfD versammelt, darunter Mitglieder der Jugendorganisation der AfD Niedersachsen. Deren Vorsitzender, Adrian Maxhuni, ist zugleich stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD Osnabrück.
Der Infostand wurde von mehreren Dutzend Bereitschaftspolizisten abgeschirmt, dennoch konnten Interessierte den Stand erreichen. Nach Angaben eines AfD-Vertreters sollen dabei mehrere neue Mitgliedsanträge unterzeichnet worden sein.
Die Lücken in der Polizeiabsperrung wurden auch mehrfach von Demonstrierenden genutzt, die sich den AfD-Vertretern mit gerecktem Mittelfinger entgegen stellten (siehe Titelbild).
Junges AfD-Mitglied soll angegriffen und bespuckt worden sein
Der Vormittag wurde unter anderem von einem tätlichen Angriff auf ein junges AfD-Mitglied überschattet. Dieses stürzte beim Verteilen von Flyern außerhalb des Sicherheitsbereichs, nachdem ihm ein Gegendemonstrant von hinten zwischen die Beine grätschte. Auf dem Boden liegend soll dem jungen Mann dann ins Gesicht gespuckt worden sein, erklärte das AfD-Ratsmitglied Alexander Garder gegenüber einem Vertreter unserer Redaktion.