Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich distanziert zu den Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz geäußert. Reul betont die Notwendigkeit, politische Debatten zu führen, statt sich mit der Wortwahl eines Einzelnen zu befassen.
Reul nimmt Stellung zu Merz‘ Aussagen
In einer Diskussion mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ äußerte sich Herbert Reul zu den Kommentaren des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Trotz Differenzen in der Wortwahl betonte Reul, dass die Debatte über Sozialleistungen für Flüchtlinge wichtig ist. „Er wollte damit ein Problem ansprechen, das sonst nicht angesprochen wird: dass wir mit unseren Sozialleistungen Flüchtlinge anziehen. Darüber kann man nachdenken.“ Es sollte allerdings darauf geachtet werden, das Thema nicht zusätzlich anzuheizen: „Das ist immer klug.“
Mit Fokus auf die wichtigen Themen
Auf die Frage, ob Merz ein geeigneter Kanzlerkandidat sei, wich Reul aus und wies darauf hin, dass die Debatte über Personen und Posten nicht produktiv sei. Stattdessen solle man sich auf die Lösung bestehender Probleme konzentrieren: „Wir sollten erstmal die beschriebenen Probleme lösen und die AfD überflüssig machen. Dann können wir uns auch darum kümmern, dass die CDU stärkste Partei wird – und am Ende darüber reden, wer welchen Posten kriegt.“
Reuls Haltung zu Merz‘ Zukunft als CDU-Vorsitzender
In Bezug auf die Zukunft von Merz als CDU-Vorsitzender erklärte Reul, dass er sich nicht sicher sei, was die nächsten Jahre bringen würden. „Er ist gewählt worden und er ist unser Vorsitzender. Was im nächsten oder übernächsten Jahr ist, das weiß ich nicht.“ Dabei gestand Reul ein, dass er früher kein Fan von Merz war und stets für Armin Laschet plädiert hat. Er betonte aber auch, wie interne Konflikte der Partei schaden können: „Daher wissen wir: Grabenkämpfe in den eigenen Reihen nutzen nur dem politischen Gegner.“