(mit Material von dts Nachrichtenagentur) NRW-Wirtschaftsministerin fordert Industriestrompreis.
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) hat den Bund aufgefordert, einen Industriestrompreis einzuführen. „Wir müssen dafür sorgen, dass es für investitionswillige Firmen einen günstigen Energiepreis gibt“, sagte die Ministerin der „Rheinischen Post“. Sie betonte, dass nicht nur Großkonzerne, sondern auch der energieintensive Mittelstand einen gesteigerten Bedarf habe. Bereits im April hatte Neubaur die Einführung eines Industriestrompreises gefordert.
Keine Verzögerung bei der Transformation
Die Ministerin warnte vor Unternehmensabwanderungen in die USA aufgrund der europäischen Bürokratie und forderte eine Unterstützung der Wirtschaft bei der Transformation, Digitalisierung und Klimaneutralität. „Wenn der Staat jetzt die Entschlossenheit der Wirtschaft hin zu Transformation, Digitalisierung und Klimaneutralität nicht unterstützt, dann verantwortet man im schlimmsten Fall die Deindustrialisierung“, so Neubaur. Europa sei die Zukunft, aber in Sachen Bürokratie leider noch viel zu träge.
Trägheit bei der Umsetzung von Klimaneutralität-Projekten
Die Ministerin berichtete von eigenen Erfahrungen in NRW, wo sieben Projekte für Klimaneutralität in der Pipeline seien. Die Anträge blieben teilweise ein oder sogar zwei Jahre liegen. „Behalten wir diese Geschwindigkeit bei, schaffen wir es nicht. Dann wandern die Firmen ab“, so Neubaur. Es gebe in einzelnen Branchen Überlegungen, Investitionen wegen der in Europa realexistierenden Trägheit lieber in Nordamerika zu tätigen.