Deborah Düring, die außenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, hat ein Bleiberecht für alle syrischen Flüchtlinge in Deutschland gefordert. Ihre Forderung steht im Widerspruch zu Äußerungen des Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck, der sich für eine Rückkehr von syrischen Flüchtlingen ohne Arbeit ausgesprochen hatte.
Integration und gesellschaftliche Teilhabe
Deborah Düring erklärte dem Nachrichtenportal T-Online: „Alle Syrer, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden hätten, sollten auch hier bleiben dürfen.“ Sie hob hervor, dass sich viele der Flüchtlinge in die Gesellschaft integriert hätten, indem sie Freunde, Nachbarn sowie beruflich als Ärzte oder Handwerker tätig sind. „Viele sind hier geboren“, fügte die Grünen-Politikerin hinzu. „Deutschland ist ihre Heimat, sie sind Teil unserer Gesellschaft und verdienen mehr Respekt.“
Kontroverse um Rückkehrpläne
Der Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad am 8. Dezember 2024 führte dazu, dass vor allem die Union die Rückkehr syrischer Flüchtlinge thematisierte. Unionsfraktionsvize Jens Spahn schlug am 9. Dezember finanzielle Anreize und Charterflüge für heimkehrende Syrer vor. Dies nahm Düring zum Anlass, scharfe Kritik zu üben: „Es war schamlos, dass Teile der Union noch am Tag des Assad-Sturzes die Rückkehr der Geflüchteten nach Syrien ins Gespräch brachten“, äußerte sie. Ihrer Meinung nach zeuge dies nicht nur von fehlender Fachkenntnis über die Lage vor Ort, sondern auch von menschlichem Totalversagen.
Freiwillige Rückkehr und Unterstützung
Abschließend betonte die Grünen-Politikerin, dass die Entscheidung, wo jemand leben möchte, bei jedem Einzelnen liege. Sie sprach sich jedoch dafür aus, syrische Flüchtlinge, die freiwillig nach Syrien zurückkehren wollen, zusätzlich zu unterstützen. „Die Menschen, die Syrien wieder aufbauen möchten, verdienen unseren größten Respekt“, sagte sie. „Das schließt mit ein, dass syrische Geflüchtete nach Syrien reisen können, ohne Sorge um ihren Aufenthaltsstatus in Europa haben zu müssen.“
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