Nach dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident ziehen deutsche Außenpolitiker Lehren für die zukünftige Zusammenarbeit. Die Meinungen reichen von der Notwendigkeit enger Kooperation über die kritische Betrachtung von Trumps Politik bis hin zu pragmatischen Ansätzen für eine gemeinsame Lösung der globalen Herausforderungen.
Chancen und Herausforderungen in der Handelspolitik
Johann Wadephul (CDU), stellvertretender Unionsfraktionsvorsitzender, äußerte sich zu den ersten Dekreten der neuen US-Regierung und betonte die Möglichkeit zur Zusammenarbeit in der Handelspolitik. „Jetzt beginnt die neue Zeit der Zusammenarbeit“, sagte er dem „Spiegel“. Wadephul sieht in der Bereitschaft der USA, eine Bestandsaufnahme der Handelsbeziehungen vorzunehmen, Potenzial für einen Austausch, um Zölle und Handelshemmnisse zu umgehen, die beiden Seiten schaden könnten. Dennoch äußerte er Bedenken hinsichtlich des Rückzugs der USA aus internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation, da dies nicht nur finanzielle Auswirkungen habe, sondern auch den fachlichen Austausch einschränke.
Kritik an Trumps Politikstil
Neben der CDU nahm auch Jürgen Hardt (CDU), der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, an der Amtseinführung in Washington teil. Er kritisierte die bisherige Haltung Deutschlands gegenüber Trump und fordert ein Umdenken. „Die deutsche Regierung, aber auch die Öffentlichkeit werden von ihrem hohen Ross absteigen müssen“, sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin. Er betonte, dass Deutschland nun seine Stärken wie Wirtschaft und Sicherheit ausbauen müsse. Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, kritisierte Trumps Ansprache als eine Ansammlung von Wahlkampfparolen und zeigte sich besorgt über dessen außenpolitischen Ansatz, der mehr auf Showeffekte abziele.
Pragmatische Zusammenarbeit als Lösungsansatz
Im Gegensatz zu den kritischen Stimmen der SPD hob Michael Link (FDP), stellvertretender Fraktionsvorsitzender, die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit hervor. In seiner Analyse der Versprechen in Trumps Rede wies er darauf hin, dass ein gemeinsames Vorgehen der USA und der EU gegen die Herausforderungen durch China notwendig sei. „Statt Trump aus moralischer Warte überheblich zu kritisieren, müssen wir pragmatische Wege der Zusammenarbeit suchen“, erklärte er dem „Spiegel“. Nur durch eine Kooperation könne ein gefährlicher Handelskrieg vermieden werden, der beiden Seiten schade und China in die Karten spiele.
Die Meinungen der deutschen Außenpolitiker zeigen, dass neben der kritischen Betrachtung von Trumps Politik auch Ansätze für eine konstruktive Zusammenarbeit bestehen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen.
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