Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2023 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies ist der erste Rückgang dieser Art seit 2016 und ist größtenteils auf stark gesunkene Preise in der See- und Luftfahrt zurückzuführen.
Sinkende Preise in See- und Luftfahrt
Das Statistische Bundesamt (Destatis) informierte, dass die sinkenden Preise im Bereich See- und Luftfahrt maßgeblich diese Entwicklung verursachten. Im vierten Quartal 2023 sanken die Erzeugerpreise für Dienstleistungen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, stiegen jedoch leicht um 0,4 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2023. „Insbesondere in der Personen- und Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt führten die fehlende Nachfrage nach Ladekapazitäten und niedrigere Treibstoffkosten gegenüber 2022 zu einem Preisrückgang um 51,5 Prozent“, teilte das Bundesamt weiter mit.
Verkehr und Lagerei
Im Bereich Verkehr und Lagerei wurden sinkende Preise von -11,4 Prozent gegenüber 2022 verzeichnet. Nach starken Preissteigerungen in den Vorjahren aufgrund von Coronakrise und Lieferkettenproblemen zeigte sich hier ein Rückgang. Auch in der Luftfahrt sanken die Preise deutlich um -8,6 Prozent gegenüber 2022.
Situation in Eisenbahn und Straßenverkehr
Demgegenüber stiegen die Preise für die Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr deutlich an. Mit 17,5 Prozent gegenüber 2022 war der Anstieg auf gestiegene Trassen- und höhere Stromkosten zurückzuführen. Im Straßenverkehr steigerten sich die Preise um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Preisentwicklung in Dienstleistungen
Im Bereich Information und Kommunikation gab es einen moderaten Preisanstieg von 2,2 Prozent. Der Preisanstieg war besonders stark in den Bereichen Verlegen von Software und Datenverarbeitungs- und Hostingdienstleistungen. Stark gestiegene Preise wurden auch im Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen mit 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen
Im Bereich Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen gab es einen Preisanstieg von 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark stiegen hier die Preise für Reinigungsdienstleistungen und private Wach- und Sicherheitsdienste. „Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Oktober 2022 wirkte sich in diesen Bereichen auf die Löhne und damit die Preise aus“, so das Statistische Bundesamt. Mit 6,6 Prozent stiegen die Preise auch für die Arbeitnehmerüberlassung, was auf gestiegene Löhne und hohe Nachfrage nach Fachkräften zurückgeführt wird.
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