Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), kritisiert die Arbeitgeber für ihr Verhalten in der Mindestlohnkommission und fordert eine Reform des Gremiums. Sie argumentiert, dass die geplante Erhöhung des Mindestlohns sozialen Sprengstoff birgt und die Nöte von sechs Millionen Menschen ignoriert, die zum Mindestlohn arbeiten.
Kritik an Arbeitgeberverhalten.
Die Vorsitzende des DGB äußerte sich kritisch über die Arbeitgeber in der Mindestlohnkommission. „Die Arbeitgeber übersehen mit ihrer Machtdemonstration den sozialen Sprengstoff dieser mickrigen Erhöhung“, sagte Fahimi der „Bild am Sonntag“. Sie warf den Arbeitgebern vor, die Nöte von sechs Millionen Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten, zu ignorieren. „Das ist einfach dumm.“, so Fahimi.
Erhöhung des Mindestlohns
Die Kommission hatte eine Erhöhung des Mindestlohns um 41 Cent auf 12,41 Euro zum 1. Januar nächsten Jahres beschlossen. Fahimi warnte, dass das Verhalten der Arbeitgeber Folgen haben werde.
Forderung nach Reform
Die Vorsitzende des DGB fordert eine Reform der Mindestlohnkommission. „Die Mindestlohnkommission muss reformiert werden, damit die Arbeitgeber sich nicht mehr einem Kompromiss mit den Gewerkschaften entziehen können. Wenn es keine Einigung gibt, muss ein echtes Schlichtungsverfahren her.“, erklärte Fahimi.
EU Mindestlohnrichtlinie als Orientierung
Auf die Frage, wie hoch der Mindestlohn im kommenden Jahr sein müsse, verwies Fahimi auf die Mindestlohnrichtlinie der EU. „Die Mindestlohnrichtlinie der EU sagt, dass man sich an 60 Prozent des Medianlohns orientieren soll. Das wären im nächsten Jahr 14,12 Euro.“, so Fahimi.