Die Apfelernte in Deutschland verzeichnet im Jahr 2024 mit insgesamt 872.000 Tonnen eine stark unterdurchschnittliche Menge. Gründe hierfür sind vor allem ungünstige Witterungsverhältnisse, die insbesondere in den östlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle verursachten.
Witterungsverhältnisse beeinträchtigen Apfelertrag
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, wurden im Jahr 2024 etwa 122.900 Tonnen oder 12,4 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Lediglich im Jahr 2017 fiel die Ernte mit 596.700 Tonnen noch niedriger aus. Die ebenfalls bereits geringe Ernte des Jahres 2023 wurde um 69.200 Tonnen oder 7,4 Prozent unterschritten. Hauptursache für die Ernteverluste waren Spätfröste und Hagelschläge im Frühjahr, die zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz führten. Im weiteren Jahresverlauf beeinträchtigten feuchtkühle Witterung und regionale Starkregenfälle die Fruchtentwicklung und förderten das Auftreten von Krankheiten.
Regionale Unterschiede in der Ernte
In den östlichen Bundesländern kam es zu drastischen Ernteausfällen von bis zu 90 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt. Aufschlussreich sind die regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands: Während fast alle Bundesländer Ernteverluste hinnehmen mussten, erzielte Baden-Württemberg eine überdurchschnittliche Ernte von 395.400 Tonnen, was 19,4 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt liegt und etwa 45,3 Prozent der bundesweiten Ernte ausmacht. In Niedersachsen lag die Ernte mit 258.200 Tonnen 10,3 Prozent unter dem Durchschnitt, doch das Bundesland blieb weiterhin eine bedeutende Anbauregion.
Auch die Erntemengen anderer Obstsorten wie Pflaumen und Zwetschgen wiesen Schwankungen auf. Die geerntete Menge von 43.800 Tonnen lag zwar auf Vorjahresniveau, unterschritt jedoch den zehnjährigen Durchschnitt um 2,7 Prozent. Trotz regional unterschiedlichem Ernteertrag übertraf Baden-Württemberg mit 25.600 Tonnen den Durchschnitt um 52,9 Prozent. Rheinland-Pfalz verzeichnete hingegen einen Rückgang von 31,6 Prozent auf 7.500 Tonnen.
Verwertung und Marktobstanbau
Etwa drei Viertel der geernteten Äpfel 2024, das entspricht 73,2 Prozent oder 638.900 Tonnen, waren für den Verkauf als Tafelobst vorgesehen. Der Rest wurde als Verwertungs- oder Industrieobst genutzt, wobei 225.200 Tonnen für Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein verwendet wurden. Aufgrund von Lager- oder Verarbeitungsverlusten konnten 7.900 Tonnen nicht vermarktet werden. Die Pflaumen und Zwetschgen trugen mit einer Anbaufläche von 4.100 Hektar zur Obstproduktion bei, wobei die Vermarktung als Tafelobst mit 85,5 Prozent den größten Anteil ausmachte. Insgesamt war die Ernte des Baumobstes stark von den äußeren Bedingungen geprägt und führte zu unterschiedlichen Erträgen in den Anbauregionen.
An der gesamten erfassten Baumobsternte von 995.600 Tonnen im Jahr 2024 hatten Äpfel einen Anteil von 87,6 Prozent. Pflaumen und Zwetschgen erreichten einen Anteil von 4,4 Prozent, während Birnen, Süßkirschen, Sauerkirschen sowie Mirabellen und Renekloden kleinere Anteile ausmachten.
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