Die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist stark belastet, so die Wehrbeauftragte Eva Högl. Sie betont, dass die Gewinnung von neuem Personal entscheidend ist und fordert mehr Einsatz bei der Rekrutierung.
Belastungsgrenze der Bundeswehr erreicht
Nach Angaben der Wehrbeauftragten Eva Högl befindet sich die Bundeswehr in der aktuellen Weltlage an ihrer Belastungsgrenze, teilweise sogar darüber hinaus. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ erklärte sie, dass die deutschen Soldaten „in dieser Weltlage an einer absoluten Belastungsgrenze angekommen oder teilweise schon weit darüber hinaus“ sind. „Unsere Bundeswehr war in den vergangenen Jahren gefordert wie nie zuvor“, sagte Högl und hob dabei insbesondere die Belastung der Marine und der an der Nato-Ostflanke operierenden Verbände hervor.
Erschwerte Ausbildung und Materialengpässe
Högl gab an, dass Artilleriebataillone Material zur Unterstützung der Ukraine abgeben, was die eigene Ausbildung erheblich erschwert. Zusätzlich werden ukrainische Kräfte ausgebildet. Diese Zustände gelten auch für die Flugabwehr. Durch den „allgemeinen Engpass bei Material und Personal“ seien viele Einheiten nicht voll einsatzfähig und manche besonders strapaziert.
Wichtigkeit der Personalgewinnung
Die Wehrbeauftragte betont die Wichtigkeit der Personalgewinnung in der aktuellen Situation. Sie verwies auf eine Task Force Personal im Verteidigungsministerium, die bis Jahresende entsprechende Vorschläge machen soll. „Wer mit der Bundeswehr liebäugelt, ist Goldstaub – niemand davon darf uns verloren gehen“, so Högl. Sie bemängelte die bisherige Praxis und forderte mehr Einsatz in der Rekrutierung: „Ich habe viel zu viele Fälle auf dem Schreibtisch, wo genau das geschehen ist, durch eine unklare Ansprache oder Antwortschreiben, die erst eintreffen, wenn der Interessent oder die Interessentin bereits etwas anderes gefunden hat.“ Daher muss laut Högl gerade am Anfang des Prozesses viel mehr Energie investiert werden, um die Interessenten bei der Stange zu halten.
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