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Behörden versagten im Umgang mit Magdeburg-Attentäter

Berichten zufolge hatten Behörden in mindestens sechs Bundesländern sowie mehrere Bundesbehörden im Vorfeld Kontakt mit dem späteren Todesfahrer von Magdeburg, Taleb A. Ein vertraulicher Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) an den Bundestag dokumentiert 105 Vorgänge seit 2013, darunter zahlreiche eingestellte Ermittlungsverfahren. Zuletzt war Taleb A. am Tag vor seiner Tat wegen Missbrauchs von Notrufen verurteilt worden, wie der „Spiegel“ berichtet.

Einschätzung durch das BKA

Taleb A., ein Arzt aus Saudi-Arabien, stand seit Jahren im Fokus zahlreicher Ermittlungen. Der Bericht des BKA an den Bundestag listet 14 Verfahren auf, die in den Jahren vor dem Anschlag gegen ihn liefen, die jedoch größtenteils eingestellt wurden. Ebenfalls auffällig: 18 Anzeigen erstattete A. selbst gegen andere, häufig mit wirren Vorwürfen gegen einen Flüchtlingshilfeverein. Seine Wut richtete sich auch gegen Richter, Staatsanwälte und sogar seinen eigenen Rechtsanwalt, den er bedroht haben soll.

Behördenkontakte und abgefangene Drohungen

In dem Bericht werden Behörden in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hamburg und Bayern sowie diverse Bundesbehörden genannt, die sich mit Taleb A. befassten. Dazu zählen das BKA, der Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Kanzleramt. Erstmals 2014 wandten sich die saudi-arabischen Behörden an das Bundesamt für Verfassungsschutz, da A. ihrem Botschafter gedroht hatte. Auch 2023 und 2024 wurden deutsche Behörden von Saudi-Arabien auf bedrohliche Internetpostings hingewiesen. Mehrfache Gefährderansprachen durch die Polizei in Sachsen-Anhalt blieben ohne Erfolg.

Alarmierender Kontakt zum Innenministerium

Ein weiteres beunruhigendes Detail aus dem Bericht ist die Kontaktaufnahme von Taleb A. mit dem Bundesinnenministerium. Im Februar 2023 nutzte er das Kontaktformular des Ministeriums, um die Frage zu stellen: „Muss man in Deutschland 20 Leute auf den Straßen von Berlin umbringen, um die Gerechtigkeit zu bekommen?“ Diese Drohungen zeigten sein zunehmendes Gewaltpotenzial, das schließlich in der Tat von Magdeburg gipfelte.

Insgesamt zeichnen die Berichte ein Bild von einer Person, die jahrelang im Visier zahlreicher Behörden stand, ohne dass deren Maßnahmen eine Eskalation verhindern konnten. Der Innenausschuss des Bundestags wird sich intensiv mit diesen Vorgängen befassen müssen.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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