Information kommt aus Facebook-Gruppe
Aus der Facebook-Gruppe “Freilauffläche Osnabrück” erreichte uns heute die Information, dass einzelne Tiere, die dort zu den regelmäßigen Besuchern zählen, an Zwingerhusten erkrankt sind.
Daher empfiehlt es sich vorläufig mit jungen oder alten sowie schwachen Hunden, die Fläche zu meiden. Insbesondere mit schon erkrankten Hunden sollte man zur Zeit nicht auf die Freifläche gehen, um nicht weitere Hunde zu infizieren.
Hier ein Bericht über einen ersten Test der Anlage mit Redaktionshund “Frida”.
Ist mein Hund nicht automatisch gegen Zwingerhusten geimpft?
Nicht zwingend. Einige Tierärzte impfen eine Kombination aus
- Staupe
- Parvovirose (Katzenseuche, auch für den Hund gefährlich)
- Hepatitis (ansteckende Leberentzündung)
- Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche) und
- Tollwut.
In anderen Kombinationsimpfdosen ist Zwingerhusten enthalten. Also kann dies nur ihr Tierarzt sicher beantworten.
Meist wird Zwingerhusten nur für Hunde empfohlen, die in eine Tierpension gehen, viel in der Hundeschule sind oder auch sonst mit vielen anderen Hunden in Kontakt kommen.
Was ist Zwingerhusten?
Zwingerhusten ist eine ansteckende Infektion der oberen Atemwege. Besonders betroffen sind die Luftröhre und die Bronchien der Hunde. Meist die Infektion eine Mischinfektion, also eine Infektion sowohl mit Baktieren wie auch mit Viren.Typisch für den Zwingerhusten ist ein starker „bellender“ Husten, der einige Wochen anhält.
Was sind die Ursachen von Zwingerhusten?
Als Ursachen für Zwingerhusten kommen mehrere Faktoren zum Tragen: Natürlich die Erreger: Viren und Bakterien. Aber auch viele weitere Faktoren begünstigen eine Infektion: schlechte Hygiene (unsaubere Näpfe bei einer Vieltierhaltung), zu hohe oder zu niedrige Umgebungstemperatur, körperlicher oder psychischer Stress, allgemeine Abwehrschwäche und/oder Wurmbefall des Hundes sowie Mangelernährung.
Meist tritt zuerst die Vireninfektion auf, welche die Bronchien und das Flimmerepithel der Atemwege befallen. Dies begünstigt die weitere Infektion mit Bakterien und Pilzen.
Nur selten tritt eine bakterielle Infektion als erstes auf. Da der Erreger durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, sind besonders Hunde in Zwingern, Tierheimen, Tierpensionen oder eben Freilaufflächen gefährdet.
Was sind die Symptome beim Zwingerhusten?
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit) kann beim Zwingerhusten zwischen wenigen Tagen bis hin zu einem Monat betragen. Beim viralen (durch Viren verursachten) Infekt ist das Hauptsymptom immer wiederkehrender trockener Husten. Besonders bei Druck auf die Luftröhre (zum Beispiel durch die Leine) beginnt der Hund zu husten. Meist ist das Allgemeinbefinden des Hundes nicht beeinträchtigt.
Bei einem Zwingerhusten, welcher von Bakterien ausgelöst wird, leidet das Tier an eher feuchtem Husten, rasselnden Atemgeräuschen und auch oft an Nasen-sowie Augenausfluss. Auch Niesen und Fieber sind häufige Begleiterscheinungen.
Vor allem Nachts sind Tiere, die an Zwingerhusten leiden, sehr unruhig. Ausserdem ist der Rachen verschleimt. Es kann auch vorkommen, dass Trinken zum Hustenreiz führt, der Hund verweigert die Flüssigkeitsaufnahme. Eine seltene Komplikation ist die Lungenentzündung, besonders wenn der Hund nicht rechtzeitig behandelt wird.
Wie wird der Zwingerhusten diagnostiziert?
Der Tierarzt stellt die Diagnose Zwingerhusten beim Hund anhand der typischen Symptome. Ein einfacher Test ist, leichten Druck auf den Kehlkopf auszuüben: Beginnt der Hund, sofort zu husten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er an Zwingerhusten erkrankt ist. Ausserdem wird die Diagnose dadurch gestützt, dass der Hund viel in der Hundeschule war, in einer Pension oder im Tierheim lebte, kurz, mit vielen anderen Hunden in Kontakt war.
Wie wird Zwingerhusten behandelt?
Ein erkrankter Hund sollte durch den Tierarzt behandelt werden. Bei einer Erkrankung durch Bakterien wird der Tierarzt ein Antibiotikum verschreiben. Ausserdem können dem Tier hustenlindernde Medikamente verabreicht werden.
Bei der sehr trockenen Form, ausgelöst durch Viren, kommen Hustenstiller wie Codeinpräparate zum Einsatz.
Auch ist es wichtig, gegebenenfalls die Lebensbedingungen des Hundes zu verbessern: Erstmal sollte dem Tier Ruhe gegönnt werden. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr ist es ratsam, den Kontakt zu anderen Hunden zu vermeiden. Außerdem empfiehlt es sich, Räume stets gut zu lüften, dabei aber weder für zu feuchte noch zu trockene Luft zu sorgen.
Wann sollte man zum Tierarzt gehen?
Immer! Auch wenn ein Zwingerhusten von alleine abklingen kann, so empfiehlt es sich doch, bei starkem Husten mit dem Tier zum Tierarzt zu gehen. Denn Zwingerhusten kann Komplikationen wie eine Lungenentzündung nach sich ziehen.
Wie kann man Zwingerhusten beim Hund vorbeugen?
Sowohl gegen Bakterien wie auch gegen einige Viren, die den Zwingerhusten auslösen, gibt es Impfstoffe. Diese können die Infektion zwar nicht ganz verhindern, doch die Symptome sind bei geimpften Hunden deutlich schwächer.
So ist es auf jeden Fall ratsam, den Hund zu impfen, wenn er zum Beispiel in eine Hundepension kommt. Eine weitere gute Vorbeugung ist ein gutes Immunsystem. Hierzu kann der Besitzer durch gute Fütterung, ausreichende Hygiene sowie ein weder zu trockenes noch zu feuchtes Raumklima beitragen.
Wie ist die Prognose für einen Hund mit Zwingerhusten?
In der Regel heilt der Zwingerhusten beim Hund nach einigen Wochen wieder ab. Es besteht jedoch die Möglichkeit von Komplikationen in Form von Lungenentzündungen. Besonders Welpen oder Hundesenioren, deren Immunsystem geschwächt ist, besteht die Gefahr, dass die Infektion mit Zwingerhusten einen ernsten Verlauf nimmt und im schlimmsten Fall tödlich endet.
Quellen und weitergehende Informationen:
Tiermedizinportal.de
Zwingerhusten.de
Tierarztpraxis-Roediger.de
Welpen.de
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