Rund um den Globus gehen am 28. März um 20.30 Uhr für eine Stunde die Lichter aus – da darf Osnabrück natürlich nicht fehlen…
Während der WWF Earth Hour werden tausende Städte ihre bekanntesten Bauwerke dunkel lassen und unzählige Menschen zuhause das Licht ausschalten. Auch Osnabrück ist in diesem Jahr wieder dabei und wird die Beleuchtung des historischen Rathauses sowie zahlreicher anderer Gebäude in der Innenstadt abschalten, um so ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen.
Alles dunkel was für die Stadt Symbolcharakter hat
Neben dem Rathaus werden in Osnabrück beispielsweise auch die Marienkirche, der Dom und das Schloss im Dunkeln versinken. Erstmals wird in diesem Jahr darüber hinaus die Außenbestrahlung weiterer markanter Gebäude für eine Stunde abgeschaltet: der Katharinenkirche, Johanniskirche und Serbisch-Orthodoxen Kirche, des Heger Tors, einiger historischer Türme und Wehranlagen in der Altstadt sowie des Hauptbahnhofes. Auch der ehrenamtlich besetzte Beirat des „Masterplans 100% Klimaschutz“ beteiligt sich an der Earth Hour. Neben den Kirchen und der Universität schalten beispielsweise die VW Osnabrück AG die Beleuchtung des VW Turms und die IHK die Bestrahlung ihrer Geschäftsstelle am Neuen Graben ab.
Attraktives Rahmenprogramm vor dem Rathaus
Außerdem wird es während der Earth Hour ein kleines Rahmenprogramm geben. Punkt 20.30 Uhr wird eine Blechbläserin die Stunde der Dunkelheit auf dem Rathausplatz einleiten. Wie in den Vorjahren, werden anschließend Feuerspieler den Platz zum Leuchten bringen und mit der Veranstalterin Natalie Arnell und ihrem Team FireWisperer eine atemberaubende Show zaubern.
Für romantisch besinnliche Momente bieten zahlreiche Gastronomen in der Altstadt ein Candle-Light-Dinner an. Mit dabei sind in diesem Jahr die Trattoria am Markt, das Osnabrücker Pizzahaus, der Ratskeller und die Joe Enochs Sportsbar. Weitere Gastronomen, wie die Lagerhalle, Almani, Marktschänke, Zwiebel, Olle Use und Grüne Gans beteiligen sich ebenfalls, indem sie die Außenbeleuchtung abschalten.
Osnabrück seit 2011 dabei
Die Earth Hour ist ein weltweites Ereignis, an dem sich seit 2011 auch Osnabrück beteiligt. Die Stadt möchte gemeinsam mit über 7.000 Kommunen weltweit, darunter auch Osnabrücks Partnerstädte Haarlem und Twer, ein Zeichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz setzen und möglichst viele Bürger, Institutionen und Unternehmen nachhaltig zum aktiven Schutz des Klimas motivieren. Wer auch mitmachen möchte, kann sich unter www.earthhour.wwf.de registrieren und unter anderem Tipps für die eigene Earth Hour entdecken. Um die drängenden Probleme wie Klimawandel zu lösen, genüge ein einmaliges Licht-Aus jedoch nicht. So empfiehlt der WWF zum Beispiel, öfter mal das Auto stehen zu lassen oder bei der Ernährung auf weniger Fleisch und regionale Produkte zu achten.
Hintergrund: 2007 in Sydney gestartet
Die WWF Earth Hour nahm ihren Anfang im Jahr 2007 in Sydney. Mehrere hunderttausend Australier beteiligten sich an der ersten „Stunde der Erde“. Nur zwölf Monate später weitete sich die Aktion zu einem globalen Ereignis aus: Geschätzte 50 bis 100 Millionen Menschen in 35 Ländern schalteten gemeinsam das Licht aus. In Deutschland wird die Earth Hour seit 2009 gefeiert. An der letzten Earth Hour in 2014 nahmen rund 7.000 Städte in 162 Ländern teil. Rund um den Globus gingen die Lichter weltberühmter Gebäude aus – wie zum Beispiel das Kolosseum in Rom oder die Golden Gate Bridge in San Francisco.
Milde Kritik – vor allem der WWF ist nicht unumstritten
Laut Wikipedia gab es zur Earth Hour Bedenken aus Forschung und Wirtschaft, dass eine zu große Beteiligung an der Aktion zu Abschaltungen im Stromnetz und damit zu einem großflächigen Stromausfall führen könnte, allerdings sind derartige Folgen nirgends Realität geworden.
Die Aktion war auch in der Umweltschutzbewegung aufgrund ihrer reinen Symbolwirkung umstritten. Vielfach wird als Alternative zu einer symbolischen Stunde Dunkelheit der allgemeine Sparwille gefordert – zumindest aber noch mehr Energiesparlampen. So soll eine von der taz beauftragte Studie ergaben haben, dass, falls 50 Prozent der deutschen Haushalte für fünf Minuten das Licht ausschalten, deutschlandweit etwa 343 Tonnen CO2 eingespart würden. Falls aber 50 Prozent der Haushalte Glühbirnen gegen Energiesparlampen tauschten, in einem Jahr 2,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart würden, also 7000-mal so viel wie bei der „Earth Hour“-Aktion.
Viel weitreichender ist die Kritik am Veranstalter WWF, der in Deutschland zum Beispiel nicht mit dem Spendesiegel versehen ist. Einer der größten Skandale der letzten Jahre (und es gab einige) war die Elefantenjag des spanischen Königs Juan Carlos 2012, der bis dahin als Ehrenpräsidenten der spanischen Sektion des WWF tätig war.
HP, unter Verwendung von Material der Stadt Osnabrück und Natalie Arnell, Fotos: Natalie Arnell