Ist ein gewisses Alter erreicht, sind viele Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Bewegungsfreiheit schränkt sich immer weiter ein und selbst alltägliche Aufgaben werden zur Mammutaufgabe. Nichtsdestotrotz weigert sich eine Vielzahl der Senioren beharrlich, ein Altersheim aufzusuchen. Das Zusammenwohnen mit Altersgenossen entspricht nicht den eigenen Vorstellungen und die Senioren empfinden sich häufig als noch nicht “gebrechlich” genug, um in eine Pflegeeinrichtung zu ziehen. Des Weiteren wirken das Aufgeben der Eigenständigkeit und die tiefen Einblicke in die eigene Intimsphäre äußerst abschreckend. Für Angehörige ist diese Übergangsphase häufig eine sehr schwierige Zeit. Die Angst vor Unfällen bringt so manch einen um die Nachtruhe und stellt eine große Belastung dar. Im folgenden Artikel zeigen wir Möglichkeiten und Wege auf, wie Senioren bis ins hohe Lebensalter in den eigenen vier Wänden bleiben können.
Tatort Eigenheim
Eine Statistik aus dem Jahr 2018 deckt Grauenvolles auf: Tatsächlich ereignen sich Unfälle in den eigenen vier Wänden doppelt so häufig wie auf Deutschlands Straßen. 2,8 Millionen Menschen werden Opfer von Missgeschicken und Unglücksfällen, die sich im Haushalt abspielen. Rund 8.000 Menschen überleben die Pannen leider nicht.
Schuld an diesen Umständen könnte die eigene Risikobereitschaft sein. Denn während man sich in einer fremden Umgebung recht vorsichtig und achtsam verhält, fühlt man sich im trauten Eigenheim sicher und wohl. Infolgedessen sinkt die Hemmschwelle, einen wackeligen Stuhl zu besteigen oder gewagte Aktionen durchzuführen. Auch wenn die Mehrheit der Betroffenen mit einem Schreck davonkommt, haben Stürze und Unfälle bei Senioren gravierende Auswirkungen. Oftmals reicht schon eine falsche Bewegung oder eine ein falscher Schritt aus, um die ältere Generation außer Gefecht zu setzen. Da Knochenbrüche und andere Verletzungen nicht mehr so schnell verheilen wie in jungen Jahren, sollten unbedingt Vorbeugungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Unfällen und Missgeschicken vorbeugen
Wirft man einen Blick auf die Sterberate nach Alter in Deutschland, wird deutlich, dass die Zahl der Tode ab dem Eintritt ins Rentenalter rasant zunimmt. Dieser Umstand ist damit zu erklären, dass das Wohnumfeld der Senioren stets auf junge Erwachsene angepasst ist. Die einzelnen Zimmer nehmen keine Rücksicht auf die Sicherheitsbedürfnisse und besonderen Voraussetzungen gebrechlicher Menschen. Stolperfallen, Treppen und kleine Hindernisse können sich schnell zum Henker der Senioren entwickeln.
Praktische Hilfsmittel
Glücklicherweise gibt es heutzutage eine große Bandbreite an Hilfsmitteln, die das Leben der Senioren in den eigenen vier Wänden erleichtern können. Dazu zählt beispielsweise das Notrufarmband. Es wird zu jeder Zeit am Handgelenk getragen und kann in brenzligen Situationen per Knopfdruck einen Verwandten oder den Notdienst alarmieren. Da mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern existiert, rentiert es sich das Senioren Notrufarmband im Test zu erproben.
Ebenfalls hilfreich sind Treppen- und Badewannenlifte. Die Senioren setzen sich in die Vorrichtung und werden bequem in eine andere Etage oder in die gewünschte Position gefahren. Rollstuhlrampen und Toilettensitze tragen dazu bei, den Lebensalltag zu erleichtern.
Einfache Maßnahmen
Es müssen jedoch nicht immer teure Anschaffungen sein, welche die Senioren effektiv unterstützen können. Selbst kleine Maßnahmen erzielen oftmals schon große Wirkungen. Dazu zählen:
- Entfernung von Stolperfallen wie Kabel, Teppiche, Kanten
- Steig-, Steh- und Aufstehhilfen
- Geländer und Sicherheitsgriffe
- Klare und helle Beleuchtung
- Lampen mit Bewegungsmeldern
- Rauchmelder in der Küche
Professionelle Unterstützung
So schön das eigene Zuhause auch ist, irgendwann muss selbst der widerspenstigste Senior einsehen, dass das alleinige Wohnen nicht mehr länger möglich ist. Wer sich mit dem Gedanken eines Alten- oder Pflegeheims nicht anfreunden möchte, kann sich die professionelle Hilfe auch in die eigenen vier Wände bestellen. Die Pflegekräfte können je nach Bedarf für einige Stunden täglich gebucht werden oder dauerhaft ins Haus einziehen. Darüber hinaus existieren weitere Wohnformen für Senioren.