Verkehrsminister Volker Wissing stellt klare Bedingungen für die Sanierung des deutschen Schienennetzes, während er die Forderung der EVG nach einem 100 Milliarden Euro-Paket ablehnt.
Finanzielle Anforderungen für die Bahn
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Forderung der Gewerkschaft EVG nach einem 100 Milliarden Euro-Paket für die Bahn zurückgewiesen. “Es ist weder finanziell noch logistisch möglich, kurzfristig 100 Milliarden Euro in das Bahnnetz zu investieren und zu verbauen”, sagte Wissing der “Bild am Sonntag”. Dennoch hat er die Bereitschaft erkennen lassen, das Schienennetz in Deutschland finanziell zu stärken. “Wir prüfen, ob der Bahn zum Abbau des Investitionsstaus weitere Mittel über eine Eigenkapitalerhöhung zur Verfügung gestellt werden können. Die Bahn hat einen Mehrbedarf genannt von 45 Milliarden bis 2027. Wir werden die ausstehenden Mittel in den kommenden Jahren aufbauen und alles dafür tun, den gewaltigen Investitionshochlauf fortzusetzen”, so Wissing.
Erwartungen an die Bahn
Wissing fordert von der Bahn zugleich ein besseres Management. “Die Lösung ist ein perfekt organisiertes Baustellenmanagement, damit die Auswirkungen auf den Personen- wie Güterverkehr so gering wie möglich bleiben. Hier muss die Bahn besser werden, als es in der Vergangenheit der Fall war.” Außerdem drückte er seine Erwartung aus, dass die Sanierung der Riedbahn im kommenden Jahr nach Plan verläuft. Er warnte aber auch die Kunden vor Unannehmlichkeiten. “Wir dürfen uns nichts vormachen: Die Sperrung einer der wichtigsten Bahnkorridore wird nicht ganz ohne Zumutungen gehen”, sagte er.
Ausblick auf Bahn-Pünktlichkeit
Trotz der Herausforderungen zeigt sich Wissing optimistisch für die Zukunft der Bahn. “Die Uhr nach der Bahn stellen kann man, wenn wir unseren Sanierungsplan vollständig umgesetzt haben, also spätestens 2030.” Er erwartet damit spürbare Verbesserungen bei der Bahn-Pünktlichkeit bis Ende 2024.