(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Wirtschaftsweise Schnitzer spricht sich für Mindestlohnerhöhung aus.
Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, spricht sich für eine Mindestlohnerhöhung Anfang 2024 „mit Augenmaß“ aus. Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung begründet ihre Meinung damit, dass die Reallöhne im vergangenen Jahr um vier Prozent gesunken sind. Durch die hohe Steigerung der Lebenskosten würden gerade die unteren Einkommensgruppen besonders stark belastet.
Mindestlohnkommission soll Erhöhung empfehlen
Schnitzer ist sich sicher, dass die Mindestlohnkommission zu einer ähnlichen Einschätzung kommen und eine Erhöhung mit Augenmaß empfehlen wird. Die Kommission legt ihren Vorschlag am Montag vor. Eine Anhebung des Mindestlohns würde vor allem Geringverdienern zugutekommen und einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten.
Arbeitgeber kritisieren mögliche Erhöhung
Allerdings stößt die mögliche Erhöhung des Mindestlohns nicht bei allen auf Zustimmung. Arbeitgeberverbände warnen vor den Folgen für kleine und mittelständische Unternehmen. Eine Erhöhung des Mindestlohns könnte dazu führen, dass diese Unternehmen ihre Mitarbeiter entlassen müssen oder Insolvenz anmelden.
Gewerkschaften fordern noch höhere Anhebung
Gewerkschaften hingegen fordern eine noch höhere Anhebung des Mindestlohns. Sie argumentieren, dass dieser immer noch zu niedrig sei und nicht ausreiche, um ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Eine Erhöhung des Mindestlohns würde auch die Binnennachfrage stärken und somit einen Beitrag zur Konjunktur leisten.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Mindestlohnkommission entscheiden wird und welche Auswirkungen eine mögliche Erhöhung des Mindestlohns auf die Wirtschaft haben wird. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass bei der Entscheidung sowohl die Interessen der Arbeitnehmer als auch die der Arbeitgeber berücksichtigt werden.