Ulrike Malmendier, Wirtschaftsweise, fordert die Abschaffung des Ehegattensplittings als Anreiz, um die Erwerbstätigkeit, insbesondere von Frauen, zu stärken und Altersarmut vorzubeugen. Zugleich plädiert sie für eine Überlegung, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen und Steuererleichterungen zielgerichteter anzugehen.
Abschaffung des Ehegatten-Splittings
Die renommierte Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier macht sich für die Abschaffung des Ehegatten-Splittings stark. Ihrer Meinung nach könne dies Frauen ermutigen, stärker ins Erwerbsleben einzusteigen und somit ihr Risiko für Altersarmut mindern. „Ohne das Splitting gäbe es mehr Anreize für Frauen, stärker ins Erwerbsleben einzusteigen. Das würde sie auch im Falle einer Scheidung und gegen Altersarmut absichern“, äußerte Malmendier gegenüber der Rheinischen Post.
Wirtschaftliche Aspekte des Ehegattensplittings
Malmendier wies auf die ökonomischen Aspekte des Ehegattensplittings hin. Oft werde von Paaren eine einfache Rechnung aufgestellt, die vor allem dann negativ ausfalle, wenn der zweite Verdienende – meist die Frau – in Teilzeit arbeite. „Bei einer ungünstigen Wahl der Lohnsteuerklassen sieht der Verdienst dann noch geringer aus und eine Ausweitung der Arbeitszeit würde kaum die Kosten der Kinderbetreuung decken“, sagte sie dazu. Eine Abschaffung des Splittings könne darüber hinaus dazu beitragen, das Arbeitsvolumen zu erhöhen. „In Deutschland wird zu wenig gearbeitet, das Arbeitsvolumen ist zu gering“, so die Wirtschaftsweise.
Abschaffung des Soli und zielgerichtete Steuererleichterungen
Des Weiteren sprach sich Malmendier für die Abschaffung des Solidaritätszuschlags aus. „Es gibt gute Gründe, den Soli zu streichen – der Aufbau Ost ist weitgehend geschafft, die Steuerlast ist im internationalen Vergleich hoch“, führte sie aus. Darüber hinaus plädierte sie dafür, steuerliche Erleichterungen besser auszurichten. Der Staat sollte ihrer Meinung nach auch Eigenkapital steuerlich begünstigen und nicht nur Firmen, die auf Fremdkapital setzen.
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