Wirtschaftsverbände äußern wachsende Sorgen über die negative Auswirkungen einer zunehmenden gesellschaftlichen Radikalisierung auf die deutsche Wirtschaft. Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, und der Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, Christian Miele, mahnen gemeinsam an, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und der Respekt vor dem Rechtsstaat maßgeblich für die wirtschaftliche Prosperität des Landes sind.
Wirtschaftsverbände besorgt über gesellschaftliches Klima
Die verändernde politische Landschaft in Deutschland verursacht Unruhe unter den Wirtschaftsverbänden. Sie befürchten langfristig negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. „Die zunehmende Radikalisierung in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, in Deutschland und in Europa, erfüllt uns mit Sorge“, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), gegenüber dem „Handelsblatt“.
Zusammenhalt und Respekt vor Rechtsstaatlichkeit als Wirtschaftsgrundlage
„Das Vertrauen in und der Respekt vor dem Rechtsstaat, der gesellschaftliche Zusammenhalt und die starke Mitte waren immer Stabilisatoren und Garanten auch für eine gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“, betonte Jandura.
Ein raues gesellschaftliches Klima bedroht den Wohlstand
Der Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, Christian Miele, äußerte sich ähnlich und warnte: „Ein raues gesellschaftliches Klima hilft uns nicht bei der Bewältigung unserer großen Zukunftsaufgaben. Intoleranz und Rechtsextremismus bedrohen unseren Wohlstand ebenso wie Bürokratismus, Risikoscheu und Verzagtheit.“ Er fordert die Politik auf, „über eine positive Zukunftsvision einen Aufbruch nach vorne zu schaffen“.
Politische Warnungen vor den Gefahren des Rechtsextremismus
Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken warnte vor dem Erstarken des Rechtsextremismus und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft. „Die AfD ist nicht nur ein Wohlstandsrisiko für Deutschland, sondern auch eine Gefahr für unsere Demokratie“, betonte Esken im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Sie erklärte, dass „die um sich greifende Verhetzung der Zuwanderung unseren Zusammenhalt und unsere wirtschaftliche Prosperität gefährdet, denn der Zuzug und die gute Integration ausländischer Fachkräfte sind angesichts des hohen Fachkräftemangels unerlässlich“.