Museen tragen positiv zur Wirtschaft und zum gesellschaftlichen Leben einer Stadt bei. Eine neue Studie der OECD, an der das Osnabrücker Museumsquartier teilnahm, untersucht wie dies am besten gelingen kann.
Das Museumsquartier Osnabrück, hat als einziges Modellmuseum in Deutschland, an einer Studie der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) teilgenommen. Diese untersucht wie sich ein Museum am besten an der wirtschaftlichen Entwicklung einer Stadt beteiligen kann, wie die Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gelingt und welche Unterstützung Museen für erfolgreiche Arbeit benötigen. Das OECD-Projekt wurde weltweit von 2017 bis 2019 durchgeführt und bewertet Museen als Standortfaktor für die Stadt, die Region und darüber hinaus. Das Museumsquartier wurde im Auftrag der OECD von Professorin Dr. Gesa Birnkraut begleitet. Sie führte vor Ort zahlreiche qualitative Interviews durch und wertete die Ergebnisse aus.
OECD sieht Museen als wichtigen Standortfaktor
Die OECD hat die eindeutige Empfehlung Museen aktiv in eine Stadt einzubinden. Laut der Studie treiben Kunst und Kultur Innovationen an und verändern die Wirtschaft auf vielfältige Art und Weise. Außerdem machen Museen eine Stadt als Reiseziel attraktiv, fördern die kulturelle Identität, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und tragen zur Integration von Randgruppen bei. Die Studie sieht das Osnabrücker Museumsquartier auf einem positivem Weg. Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers, sieht sich in seiner Arbeit bestärkt: „Die Studie fällt in eine Zeit des Umbruchs, wir haben das Museumsquartier in einen Prozess der Neustrukturierung geführt. Das Museumsquartier öffnet sich für die Stadt und wird sensibler für Diversität“. „Wir möchten verstärkt die Vernetzung mit Schulen und anderen Einrichtungen suchen, sodass wir als offenes Museum für alle wahrgenommen werden“, so der Direktor weiter. Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund sollen künftig mehr vom Museum angesprochen werden.
Viel Lob aber auch Verbesserungspotential
Die OECD hat viel Lob für das Osnabrücker Museumsquartier, es sei gut mit der Kulturszene vernetzt und werde gerne von der Bevölkerung angenommen. Dennoch gebe es Defizite. Das Museumsquartier, das im letzten Jahr von etwa 32.000 Menschen besucht wurde, wisse beispielsweise zu wenig über seine Besucher. Um das zu ändern gibt es bereits jetzt Fragebögen. In diesen können Besucher freiwillige Angaben, unter anderem zu Alter und Wohnort, machen. Die Studie bemängelt außerdem, dass die Stadt Osnabrück zu zögerlich sei, das Museum auch für andere, nicht kulturbezogene, Themen zu nutzen. Außerdem empfielt sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit der kommerziellen Kreativwirtschaft, laut der Studie gibt es hier großes Potential.