Die Welthungerhilfe hat für das Jahr 2025 zu verstärkter Verhandlungsbereitschaft in internationalen Konflikten aufgerufen und warnt vor den Risiken von Kürzungen in der humanitären Hilfe. Angesichts wachsender globaler Krisen sei es entscheidend, die Finanzierung nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch anpassungsfähiger zu gestalten, betont die Organisation.
Forderung nach mehr Engagement
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, drängt auf größere Anstrengungen und politischen Willen, um Konflikte auf verschiedenen Ebenen durch Verhandlungen zu lösen. „Es braucht viel größere Anstrengungen und politischen Willen, die Konflikte durch Verhandlungen auf vielen Ebenen zu lösen“, sagte Mogge dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgabe). Er fordert, dass die Finanzierung humanitärer Hilfe angesichts des wachsenden Bedarfs nicht gekürzt, sondern flexibilisiert wird. Es sei nötig, von kurzfristigen Hilfsmaßnahmen zu dauerhafter Unterstützung überzugehen und den sicheren Zugang von Helfern zu den Betroffenen zu gewährleisten.
Fokus auf Krisenregionen
Für das Jahr 2025 identifiziert die Welthungerhilfe insbesondere den Sudan, den Nahen Osten und die Ukraine als zentrale Konfliktherde, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Im Sudan habe der Bürgerkrieg in den letzten zwei Jahren eine der größten Vertriebenenkrisen der Welt verursacht. „Knapp zwei Jahre Bürgerkrieg haben die größte Vertriebenenkrise der Welt verursacht“, erklärte Mogge. Elf Millionen Menschen seien auf der Flucht, etwa 26 Millionen Menschen hungerten und eine dreiviertel Million sei vom Hungertod bedroht.
In der Ukraine leide die Bevölkerung unter den unvorhersehbaren Angriffen Russlands, was neben Soforthilfe auch psychologische Unterstützung notwendig mache. Im Nahen Osten müsse die humanitäre Hilfe dynamisch angepasst werden, um auf die sich verändernden Bedingungen zu reagieren. Besonders im Gazastreifen seien die fehlenden Zugangsmöglichkeiten für Helfer ein erhebliches Problem. Im Jemen, der nach zehn Jahren Bürgerkrieg auf dem vorletzten Platz im aktuellen Welthunger-Index steht, sei die Lage ebenso kritisch. Auch in Syrien, nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad, sei Unterstützung für Rückkehrer voraussichtlich notwendig.
Aufruf zur Solidarität
Das UN-Welternährungsprogramm (World Food Programme, WFP) ruft ebenfalls zur Solidarität mit den Betroffenen von Kriegen und Krisen auf. Martin Frick, Direktor von WFP Deutschland, betonte gegenüber dem RND: „Die größte Herausforderung wird 2025 sein, dass wir uns die Menschlichkeit bewahren, die in vielen Krisen ein Stück weit abhandenkommt.“ Frick sieht die zunehmende Erbitterung und Regelmissachtung in Konflikten mit Sorge. Gleichzeitig dürften die Menschen hierzulande nicht absinken in Überforderung und Müdigkeit angesichts der globalen Krisen. Solidarität sei ein gesellschaftlicher Konsens, der auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewahrt werden müsse. Auch er nennt die Ukraine, den Nahen Osten und den Sudan als wichtigste Konfliktherde.
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