Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil kritisiert den Vorschlag von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek zur finanziellen Unterstützung pflegender Angehöriger als unseriös und populistisch.
Unseriöser Vorstoß ohne Finanzierungskonzept
Weil wies den Vorstoß von Holetschek, der beabsichtigt, pflegenden Angehörigen zukünftig rund zwei Drittel ihres Lohnausfalls mit Steuergeldern zu erstatten, als unseriös zurück. “Es ist unseriös, eine im Prinzip gut nachvollziehbare staatliche Leistung anzuregen, ohne dazu auch nur ansatzweise zu sagen, wie sie denn finanziert werden soll”, äußerte Weil in der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Er brandmarkte diesen Vorschlag als “Populismus”.
Wahlkampfmanöver statt konkrete Lösungen
Weil deutete an, dass der Vorschlag des bayerischen Gesundheitsministers lediglich ein Wahlkampfmanöver sei, da in Bayern im Oktober ein neuer Landtag gewählt wird. Es sei aber “keine gute Idee, Menschen Hoffnungen zu machen, die man nicht erfüllen kann”, so Weil.
Ausbau der Kurzzeitpflege als Alternative
Weil bestätigte, die Situation in der Pflege sei ihm durchaus bewusst und man müsse verstärkt daran arbeiten, pflegende Angehörige zu entlasten. Als Alternative schlug er den Ausbau der Plätze zur Kurzzeitpflege vor.