Videospiele sind heutzutage nicht mehr klischeehaft Thema bei männlichen Jugendlichen, sondern vielmehr eine Kultur, die sich über die gesamte Welt erstreckt und Spieler über Grenzen hinweg verbindet. Die Osnabrücker Gamer-Gemeinschaft (OSGG) ist auf lokaler Ebene Teil dieser weltweiten Gemeinschaft und wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen zusammenzuführen. Denn Gaming ist längst viel mehr, als alleine eine Runde Call of Duty zu spielen.
2015 als Studenteninitiative gegründet ist die OSGG heute viel mehr als nur eine Hochschulgruppe. Sie verzeichnet knapp 200 Mitglieder jeden Alters, von 16 bis hin zu 60 Jahren. „Da wir eine Hochschulinitiative sind, sind unsere Mitglieder überwiegend Studenten. Aber wir haben auch 40-jährige, die regelmäßig mitspielen. Generell haben wir eine gute, bunte Altersmischung. Aus Jugendschutzgründen können wir aber keine Personen unter 16 Jahren aufnehmen“, schildert Jonas Lüchau, erster Vorsitzender der Gemeinschaft. Gespielt wird hier grundsätzlich alles: Von Klassikern wie Worms, über Ego-Shooter wie Counterstrike, bis hin zu Kampfspielen wie Super Smash Bros. Ultimate. „Wir spielen wirklich alles was man finden kann“, lacht Lüchau. „Das Beste an unserer großen Gruppe ist, dass man für jedes Spiel einen Mitspieler findet. Außerdem kann man sich so auch Spielempfehlungen holen und die ein oder andere Videospielperle finden.“ Lara Wichmeier, Vorsitzende für Marketing, ergänzt: „Wenn wir ein neues Mitglied haben, bitten wir die Person erstmal darum, sich in unserer Whatsapp Gruppe vorzustellen. Hier kann man dann auch schreiben, welche Spiele man gerne spielt und eigentlich findet sich immer ein Mitspieler.“
Retrospiele in der Stadtbibliothek und Götter in Smash Bros.
Gemeinsam plant die OSGG Events, um neue Mitglieder anzuwerben und sich gegenseitig zu messen. Alle zwei Wochen finden offline Super Smash Bros. Ultimate Turniere statt und der große Osnabrücker „Smash Olymp“ lockt ebenfalls zum Teilnehmen. Für den nächsten Olymp am 14. März sind noch Plätze frei, eine vorherige Anmeldung ist jedoch erforderlich. Am 8. Mai ist eine Retro-Gaming-Nacht geplant, bei der man auf alten Konsolen, wie etwa der Super Nintendo oder der Playstation, zwischen den Regalen der Stadtbibliothek Kindheitsgefühle wecken kann. Ein weiteres Veranstaltungshighlight wird die große LAN-Party in einer der Unimensen. „Dafür steht leider noch kein genaues Datum fest und wir wissen auch noch nicht, ob wir in der Mensa am Westerberg oder am Caprivi-Capus sein werden. Die Location wurde uns aber auf jeden Fall zugesichert“, freut sich Lüchert. Die OSGG vertritt Osnabrück mittlerweile deutschlandweit in Ligen wie der „Prime League“ (League of Legends) oder „99Damage“ (Counterstrike).
Kontakte bleiben ohne Internetverbindung bestehen
Neben des Gamings sind die Spieler auch durch einen gemeinsamen Stammtisch verbunden. „Zu unseren wöchentlichen Treffen im Polly Esther’s kommen immer zehn bis 20 Mitglieder“, erzählt der erste Vorsitzende. Außerdem veranstalten die Mitglieder der OSGG regelmäßig Videospielturniere, gehen gemeinsam Paint-Ball spielen oder treffen sich einfach auf einen Kaffee. „Wir sind nicht nur eine Gaming-Gemeinschaft, sondern treffen uns auch gerne außerhalb dieses Rahmens. Es ist schön, Leute, mit denen man online zockt, auch privat zu kennen. Gaming findet heutzutage zwar überwiegend online statt, ist aber immer noch ein Teamspiel und sozial“, führt Wichmeier aus. Mit dieser Einstellung will die OSGG gegen Vorurteile zu Videospielen vorgehen. „Zocken kann klein anfangen, zum Beispiel, wenn man Candy Crush auf dem Handy spielt oder abends eine Runde Sims. Es ist im Großen und Ganzen egal, welches Spiel man spielt, ob man es alleine oder online mit mehreren spielt. Wir wollen zeigen, dass Onlinekontakte auch offline funktionieren können“, schließt Lüchau das Gespräch.