Auf Einladung des Kulturbüros des Landkreises Osnabrück kamen im Dorfmuseum Venner Mühle in Ostercappeln die Museumsleitungen zahlreicher Ausstellungshäuser der Region zusammen. Im Mittelpunkt standen hierbei Themen rund um die Qualitätssicherung von Museen.
Intensiver inhaltlicher Austausch
Zunächst führten Katharina von Kurzynski und Jürgen-Eberhard Niewedde vom Heimat- und Wanderverein Venne im Rahmen eines gemeinsamen Rundganges in ihre Arbeit ein. So wird die Dauerausstellung des Dorfmuseums Venner Mühle aktuell intensiv und mit großem ehrenamtlichen Engagement überarbeitet. Nach der Winterpause sollen die Neuerungen am Konzept umgesetzt sein.
Anschließend fand unter der Moderation von Katharina Pfaff vom Kulturbüro ein intensiver inhaltlicher Austausch zur aktiven Museumsarbeit in den einzelnen Häusern statt. Da die Museumslandschaft im Landkreis thematisch und organisatorisch äußerst heterogen gelagert ist, wurden hierbei sehr unterschiedliche Schwerpunkte, Problemstellungen und Möglichkeiten besprochen.
Vom Museumsverband Niedersachsen und Bremen war Geschäftsführer Thomas Overdick vor Ort, der das Museumsgütesiegel vorstellte. Mit dem Angebot zur Teilnahme an diesem Prozess der Konzeptfindung und Weiterbildung, werden Museen aktiv zur Umsetzung von Qualitätsstandards ermutigt. Das Verfahren wurde in den vergangenen Jahren durch den Museumsverband überarbeitet. Im Landkreis Osnabrück konnten bislang das Varusschlachtmuseum in Kalkriese, das Tuchmacher Museum Bramsche, das Museum im Kloster in Bersenbrück und das Stadtmuseum Quakenbrück das Museumsgütesiegel erlangen.
Im Landkreis soll ein Notfallverbund gegründet werden
Als zweiter inhaltlicher Schwerpunkt wurde in diesem Forum erstmals gemeinsam über den Kulturgutschutz in Form von Notfallverbünden sensibilisiert. Hierzu hielt Annika Jühne vom Landschaftsverband Südniedersachsen einen Vortrag zur Umsetzung eines solchen Verbundes in einer Flächenregion mit heterogenem Profil an beteiligten Kultureinrichtungen.
Notfallverbünde werden in Katastrophenfällen planmäßig aktiv. Die im Verbund beteiligten Institutionen schicken im Notfall ihre geschulten Personen mit Material zum Einsatzort, wo das betroffene Sammlungsgut gemeinsam erstversorgt wird. Das Thema erfährt seit einigen Jahren steigende Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund der Bedrohung durch den Klimawandel, aber auch vermehrt durch geopolitische Krisen. Auch Unfälle oder technische Mängel können zur Katastrophe führen, wie der Vortrag mit Blick auf den Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 verdeutlichte. In der Stadt Osnabrück ist bereits ein Notfallverbund gegründet worden. Wie ein solcher Verbund im Landkreis organisiert werden kann, muss noch geklärt werden.