Am Freitag fand bundesweit der “no parking-day”- Tag statt, erstmals auch mit Unterstützung der Stadt Osnabrück.

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Zu den Aktivisten, die den sonst als Parkraum zur Verfügung stehenden Raum für sich nutzten, gehörten Greenpeace Osnabrück und die Osnabrücker Grünen, die über Facebook von ihrer Teilnahme berichteten.

Die Vereinsmitglieder von Greenpeace “kaperten” mehrere Parkplätze bei der Sparkasse gegenüber der Post und gestalteten Sie nach eigenen Angaben um in “gemütliche Oasen”. Mit Sand, Kunstrasen, Blumen, Liegestuhl und einem Kicker wollten sie an diesem Tag ein Zeichen gegen den nach ihrer Ansicht “unnötigen Platzverbrauch für den Autoverkehr” setzen. Die Reaktionen waren, so eine aktuelle Pressemitteilung von Greeenpeace, “überwiegend positiv”.

Grüne Osnabrück Parking Day Osnabrück
Die Osnabrücker Grünen nutzten den Parkstreifen gleich neben dem Weinhändler in der Dielingerstraße (Screenshot: Facebook).

Die Osnabrücker Grünen besetzen ein Stück knappen Parkraum in der Dielingerstraße, gleich neben einer Fläche vor dem Weinhändler Peral, das demnächst dauerhaft zur Sitzfläche umgebaut werden soll. Ohne Verzehrzwang bei dem direkt angrenzenden Gastronomen sollen die beiden dort entfallenden Parkplätze dann dauerhaft dazu einladen am Straßenrand zu Verweilen.

Greenpeace bemängelt unnötige Stehzeiten von Autos

Mit der in diesem Jahr erstmals von der Stadt Osnabrück unterstützten Aktion soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Städte immer größer werden und der Platz langsam knapp wird. Greenpeace bemängelt, dass 2/3 der Straße den fahrenden und parkenden Autos “gehören” und ein Auto im Schnitt 23 Stunden rum stehe und nur Platz weg nehme und blockiert 10m2 öffentlichen Raum.

Warum am Freitag einige Osnabrücker Parkplätze "besetzt" waren
Beobachtung beim No Parking Day: Der Transporter parkt mangels Alternative auf dem Fahrradweg, während eine ganze Reihe Parkplätze mit Möbeln und Sonnendächern blockiert sind (Foto: privat)

Vorbild für die “Verkehrswende”

“Von vielen Kindern ist das erste Wort nicht “Mama” oder “Papa”, sondern “Auto”. Wir haben uns so sehr an die Autos gewöhnt und vergessen, dass wir es doch sind den der Platz hier draußen gehört,” so Jan Wichmann, Mitorganisator der Greenpeace Aktion. “Die Stadt sei für Menschen gebaut und nicht für Autos” so Wichmann weiter. “Und nicht nur der Platz, sondern auch die Luft zum Atmen wird knapp,”betont Linus Otten von der Jugend Gruppe (JAG). Auch Osnabrück liegt seit Jahren über den Stickoxid-Grenzwerten.
Es droht ein Vertragsverletzungsverfahren von der EU. Dieses könnte Osnabrück auf die Dauer teuer zu stehen kommen.  Die Aktion lud zu Mitmachaktionen oder Entspannungs-Oasen zum Ausruhen ein und zeigt alternative Nutzungsformen des öffentlichen Raums, der bei einer erfolgreichen Verkehrswende zur Verfügung stehen könnte.

Idee kommt ursprünglich aus San Francisco

Anlass sind die Greenpeace “Mobilitätswochen” und der weltweite Aktionstag “No parking day” der ursprünglich aus San Francisco stammt und inzwischen in Paris, Melbourne oder Rio de Janeiro bekannt ist. Greenpeace fordert eine Wende in der Verkehrspolitik: Nicht das Automobil, sondern der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. Der Raum in der Stadt ist zu wertvoll und knapp für parkende Autos. Mit der Aktion “YoU-turn the streets” im Rahmen der Mobilitätswochen zeigt Greenpeace mit kreativen Ideen bundesweit in über 40 Städten, wie die Lebensqualität in der Stadt steigen kann, wenn Parkplätze nicht durch stehende Autos besetzt sind und Fahrräder und Stadtbahnen das Stadtbild ergänzen.