(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Günter Wallraff wirft der „Bild“ einen „Vernichtungsjournalismus“ gegenüber Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor.
Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat schwere Vorwürfe gegen die „Bild“ erhoben. In einem Interview mit der „Zeit“ kritisiert er den Umgang der Zeitung mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Wallraff, der selbst in den 1970er-Jahren verdeckte Recherchen bei der „Bild“ durchgeführt hat, bezeichnet die Zeitung als unverändert: „Im Kern ist `Bild` immer noch dieselbe Zeitung, mit allen Rückfällen, mit allen Exzessen.“
„Was Habeck angeht, sehe ich bei Bild nicht nur eine Kampagne, sondern schon einen Vernichtungsjournalismus.“
Wallraff wirft der „Bild“ eine gezielte Kampagne gegen Habeck vor. Er betont jedoch, dass es sich nicht nur um eine Kampagne handele, sondern bereits um einen „Vernichtungsjournalismus“. Die Zeitung verfolge das Ziel, Habeck zu diskreditieren und seine politische Karriere zu zerstören. Wallraff warnt vor den Folgen eines solchen Journalismus: „Wohin ein solcher Journalismus führen könne, habe man vor ein paar Jahren im Fall des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff gesehen.“
„Aus einer Jagd, die `Bild` lostrat, wurde ein Kesseltreiben vieler Medien“, so Wallraff.
Wallraff erinnert an den Fall des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der von der „Bild“ massiv attackiert wurde. Aus einer anfänglichen Jagd der Zeitung sei ein Kesseltreiben vieler Medien geworden. Wallraff warnt davor, dass die Berichterstattung der „Bild“ nicht isoliert betrachtet werden sollte. Sie könne eine Welle auslösen, in der auch andere Medien sich an der Diskreditierung einer Person beteiligen. Dies habe zur Folge, dass die betroffene Person massiv unter Druck gerate und ihre politische Karriere gefährdet sei.
Der Vorwurf des Vernichtungsjournalismus gegenüber der „Bild“ ist ein schwerwiegender Vorwurf. Wallraff warnt vor den Konsequenzen eines solchen Journalismus und verweist auf den Fall Wulff als Beispiel. Es bleibt abzuwarten, wie die „Bild“ auf die Vorwürfe reagiert und ob sie sich zu einer Stellungnahme bereit erklärt. In jedem Fall zeigt dieser Fall erneut die Macht und Verantwortung der Medien auf und stellt die Frage nach der Grenze zwischen kritischer Berichterstattung und persönlicher Diffamierung.