Viele Osnabrücker werden mit dem Begriff Waldpflege kaum etwas anfangen können – warum sollte die Natur im Wald auch Pflege benötigen?
Scheinbar wächst und gedeiht der Wald ganz von alleine. Natürlich ist dies nicht grundsätzlich falsch. Allerdings lässt sich das Wachstum der Bäume durchaus fördern. Außerdem kann der Schutz des Waldes gegen vielfältige Gefahren erhöht werden.
Dafür kommt es jedoch auf eine umfassende Waldpflege an. Was es damit im Detail auf sich hat, erklärt der folgende Beitrag.
Bäume machen sich gegenseitig Konkurrenz
Die Pflege der Wälder ist unter anderem aus dem Grund notwendig, dass die einzelnen Bäume oft in Konkurrenz zueinander stehen. Vor allem in dichten Wäldern kämpfen sie ständig um Licht, Raum, Wasser und Nährstoffe.
Stehen die Bäume sehr eng beieinander, können sie durchaus weiter in die Höhe wachsen – sie zeigen sich dabei jedoch als schwach und dünn. Da tiefe Schatten entstehen, kommt es häufig zu einem Absterben der unteren Äste. Dieser Umstand kann für eine gewisse Zeit vorteilhaft sein, da die Stämme so astfrei und gerade wachsen. Allerdings kommt es danach schnell zu Problemen, wenn nichts gegen die hohe Dichte getan wird.
Für eine Stabilisierung des Waldes und der Gewinnung von hochwertigem Holz werden im Zuge der Waldpflege die Bäume entnommen, die sich als schwach und krank zeigen. So wird die Konkurrenzsituation gemildert. Die Bäume, die übrig bleiben, erhalten mehr Wasser, Raum, Licht und Nährstoffe.
Die lokalen Förster in Osnabrück und dem Umland können die Waldpflege jedoch selbstverständlich nicht nur mit ihren bloßen Händen ausführen. Sie sind bei ihrer Arbeit auf verschiedene Maschinen angewiesen, unter anderem auf Spezialtraktoren, Forwarder und Harvester. Allerdings bedeutet die Anschaffung dieser Maschinen hohe Investitionen. Um diese zu umgehen, können die Förster moderne Forstmaschine leasen.
Was passiert, wenn die Waldpflege vernachlässigt wird?
Erfolgt die nötige Waldpflege nicht, werden die Bäume schwach und wachsen wesentlich langsamer und weniger dick. Die schwächsten Exemplare sterben letztendlich ab. Das Totholz birgt dann das Risiko, dass es in diesem zu einer massenhaften Vermehrung von Insekten kommt. Diese befallen auch die umliegenden Bäume.
Durch ihre dünnen Stämme sind die Bäume zudem anfälliger für schweren Nassschnee oder starke Winde. So kommt es wesentlich häufiger zu Schäden im Wald. Zu solchen Schäden kann es jedoch auch bei gesunden und stabilen Bäumen kommen. Doch auch dann helfen gezielte Eingriffe durch die Förster. Werden durch sie einzelne Bäume gestärkt, zeigt sich der Wald gegenüber Schädlingen und Wettereinflüssen generell also als wesentlich robuster.
Diese Vorteile entstehen durch eine regelmäßige Waldpflege
Falls die Bäume in einem Wald für die gewerbliche Holzgewinnung genutzt werden, ergeben sich durch eine umfassende Waldpflege natürlich auch finanzielle Vorteile.
Zudem wird der Waldboden in einem gepflegten Wald mit mehr Licht versorgt. Dadurch wird das Heranwachsen von jungen Bäumen begünstigt und es breiten sich Sträucher und Kräuter auf natürliche Weise aus. Das Ergebnis besteht in schönen Wäldern, die sich als mehrschichtig und strukturreich zeigen.
Mit dem Holz aus dem Wald lässt sich allerdings nicht nur Geld verdienen. In seinem Inneren speichern die Bäume auch CO2, also das Treibhausgas Kohlenstoffmonoxid. Dies ist natürlich besonders in Anbetracht der Klimakrise nicht zu unterschätzen.