Johann Wadephul (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, sieht für Kamala Harris gute Chancen, die Präsidentschaftswahl in den USA zu gewinnen. In einem Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” betonte er die überraschende Unterstützung innerhalb der Demokratischen Partei für Harris sowie den erwarteten Druck auf Deutschland in Bezug auf den Verteidigungshaushalt und den Handel mit China.
Harris’ Kandidatur entfacht Begeisterung
Johann Wadephul äußerte sich positiv über die designierte demokratische Präsidentschaftskandidatin und ging auf die energiegeladene Unterstützung ein, die ihre Kandidatur innerhalb ihrer Partei zu entfachen scheint. “Mein Eindruck aus den Gesprächen ist, dass die Kandidatur von Kamala Harris enorme Energie in der Demokratischen Partei freigesetzt hat”, sagte er nach Gesprächen mit Mitgliedern des Kongresses und der Regierung in Washington.
Er stellte auch fest, dass die schnelle Unterstützung ihrer Parteikollegen und die Reaktion der Spender die Wahlkampfkassen gefüllt und sogar langjährige Abgeordnete und Senatoren überrascht haben. “Dass sich nahezu alle Mitstreiter in der Partei so schnell zu ihr bekannt haben und auch die Spender so schnell reagiert und die Wahlkampfkassen gefüllt haben, hat selbst langjährige Abgeordnete und Senatoren überrascht. Während das Rennen um die Präsidentschaft in den letzten Tagen mit Joe Biden quasi gelaufen war, ist das Rennen jetzt tatsächlich wieder offen”, so Wadephul.
Die Bedeutung für Deutschland
Abseits der Präsidentschaftswahl sprach Wadephul auch über die Auswirkungen, die das Wahlergebnis auf Deutschland haben könnte. Er betonte, Deutschland müsse sich darauf einstellen, dass die Erwartungen, insbesondere in Bezug auf den Verteidigungshaushalt, weiter zunehmen werden.
“Die Erwartungen an Deutschland, gerade mit Blick auf den Verteidigungshaushalt, werden noch weiter zunehmen. Das ist im politischen Berlin in diesem Ausmaß noch nicht angekommen”, sagte der Fraktionsvize.
Er betonte auch, die Bundesregierung habe diese Erwartungen noch nicht in ihre aktuelle Politik integriert und drückte die Notwendigkeit aus, dass Deutschland “vor allem unsere eigenen Hausaufgaben machen. Und zwar so schnell wie möglich.”
Erwartungen an die Handelsbeziehungen mit China
Darüber hinaus stellte Wadephul die Vermutung an, dass Exportbeschränkungen bei Hochtechnologiegütern aus China zunehmen werden: “Darauf müssen wir uns einstellen.”
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