Starkregen und Hochwasser, Dürren und Hitzewellen: Durch den Klimawandel werden Extremwetterlagen häufiger – auch im Landkreis Osnabrück. Der Landkreis stärkt daher den Katastrophenschutz. Außerdem wird die Infrastruktur vorbereitet. Darüber hinaus sollen die Menschen für die Eigenvorsorge sensibilisiert werden. Dafür wird die Kreisverwaltung die Bürgerinnen und Bürgern verstärkt informieren – zum Beispiel mit Beratungsangeboten für Hausbesitzer oder mit einer Kampagne mit Hinweisen zum Verhalten bei Extremwetter.
Der Landkreis bereitet sich auf den Ernstfall vor
Mit dem vom Bundesministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekt „RUKOLA“ (Resilienzaufbau und Klimaanpassung im Osnabrücker Land), welches bis 2026 läuft, werden einige Vorhaben in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren umgesetzt.
Im Landkreis reicht die Vorsorge vom Wassermanagement über Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz bis hin zur klimaangepassten Bauleitplanung. Dazu bereiten sich die Feuerwehren und Rettungsdienste vermehrt auf extreme Wetterlagen vor. Denn diese Hilfskräfte können laut Klaus Wübbolding, Leiter der Abteilung Katatrophenschutz beim Landkreis, bei kleineren Einsätzen wie zum Beispiel bei Feldbränden größeren Schaden verhindern.
Auch die Bewohner sollen sich vorbereiten
Der Experte wünscht sich darüber hinaus, dass die Menschen sich selbst eigenständig vorbereiten, um bei extremeren Lagen helfen zu können. Hierfür werden in den kommenden Monaten Informationsangebote vorbereitet. Darunter fällt das Klimafolgenanpassungskonzept, welches detailliert beschreibt, wie verschiedene Sektoren vom Klimawandel betroffen sind. Auch ein Beratungsangebot für Hauseigentümer werde entwickelt, um Grundstücke, welche potenziell von gefährlichem Starkregen betroffen sind, besser zu schützen. Im Sommer 2025 soll des weiteren eine Informationskampagne zum Thema „Vorsorge bei Extremwetter“ an den Start gehen, die verschiedene Zielgruppen ansprechen soll, damit man in Notsituationen nicht in Panik geriet.
Bei Hitze besonders betroffen sind vor allem ältere Menschen, weswegen Timo Kluttig vom Landkreis Osnabrück mit Akteuren aus dem Sozial- und Gesundheitswesen Hilfsangebote zur Prävention von Hitzetoten organisieren will.
Hilfe für die Wirtschaft
Im Bereich Industrie und Gewerbe werden auch Vorkehrungen zur Vorsorge vor Extremwetter nötig sein, sagt Mila Jankovic, Klimafolgenanpassungsmanagerin beim Landkreis Osnabrück. „Unternehmen bieten mit ihrem
Firmengelände oft große Angriffsflächen für Wetterschäden, aber
auch gestörte Lieferketten können zu einem Problem werden“, so Jankovic. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung WIGOS ist hierfür ein Beratungsangebot entwickelt worden.
Das Ziel des Projektes
Landrätin Anna Kebschull hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Am
wichtigsten ist es, die Menschen zu schützen. Keine Panik zu
verbreiten – aber eben auch nichts zu beschönigen.“ Eine
gestärkte, widerstandsfähige Gesellschaft, die mit den Folgen des
Klimawandels umzugehen wisse, habe auch mehr Kapazitäten,
um unsere Wirtschaft voran zu bringen und die Transformation
zur Kohlendioxid neutralen Gesellschaft zu meistern, so
Kebschull. Weitere Informationen zum Projekt RUKOLA sind hier zu finden.