Das Gelände, auf dem derzeit der Smart-Business-Park am Limberg in Osnabrück entsteht, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg, bis 2009, befanden sich hier die britischen Mercer- und Imphal-Kasernen der Britischen Armee. Davor, zwischen 1935 und 1945, war das Areal Standort der Teuto-Metallwerke, wo kleinkalibrige Munition hergestellt wurde. Diese Werke waren eine Tochtergesellschaft der Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke AG (OKD), heute bekannt als KME, und befanden sich rund drei Kilometer nordöstlich des Hauptwerks der OKD.
Erinnerung an einen historischen Ort
Im Jahr 1944 erreichten die Teuto-Metallwerke mit 1.761 Beschäftigten ihren Höchststand an Arbeitskräften. Rund ein Drittel davon waren Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene. Sie lebten in Baracken auf dem Gelände der OKD oder in Unterkünften an der Kreuzung Knollstraße/Haster Weg. Ihr Alltag war von Rechtlosigkeit, Ausbeutung, Gewalt, Rassismus und Angst geprägt.
Heute erinnert das Gelände an diese dunkle Vergangenheit. Ein „Einmannbunker“ und Teile einer alten Zaunanlage, die letzten erhaltenen oberirdischen Relikte der Teuto-Metallwerke, dienen als Ankerpunkte für die historische Aufarbeitung.
Gestaltung als Gedenkstätte
Für die Sicherung des inzwischen maroden Bunkers wurde die Ausbildungswerkstatt der KME-Germany GmbH eingebunden. Im Jahr 2023 fertigten die Auszubildenden verschiedener metallverarbeitender Berufe einen verstärkten Maschendrahtzaun an. Dafür entwickelten sie eigens eine neue Maschine, die das Flechten des Zauns ermöglichte.
Die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht begleiteten das Projekt mit Bildungsangeboten zum Thema Nationalsozialismus und Zwangsarbeit. Die Auszubildenden des Osnabrücker Service-Betriebs im Bereich Garten- und Landschaftsbau übernahmen anschließend die Installation des Zauns.
Weiterbildung online möglich
Eine Infotafel vor der Zaunanlage bietet den Besucherinnen und Besuchern erste Basisinformationen zum historischen Ort. Über einen QR-Code gelangen Interessierte dann auf die Website der Gedenkstätten Gestapokeller- und Augustaschacht, auf der umfassende Informationen über die Geschichte der Teuto-Metallwerke zu finden sind.