Das deutsche Automobilunternehmen Volkswagen erwägt die Ausweitung seines Agenturmodells, das bisher nur für Elektroautos genutzt wird, auf Verbrennungsfahrzeuge in Europa. Die Einführung könnte ab 2027 erfolgen, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Branchenkreise berichtet. Dieser strategische Schritt hat das Potenzial, die Kostenstruktur zu optimieren und die Kundennähe zu stärken. Allerdings könnte er auch zu Unruhen unter den Händlern führen, die eine Verringerung ihrer Einnahmen befürchten.
Potenzial und Risiken des Agenturmodells
Ein Sprecher von Volkswagen bestätigte, dass die Pläne zur Ausdehnung des Agenturmodells existieren, jedoch sei der Zeitpunkt noch ungewiss, da sich die Pläne noch im frühen Stadium befinden. Im Agenturmodell übernimmt der Hersteller das finanzielle Risiko im Vertrieb und kann die Preisgestaltung seiner Produkte stärker selbst bestimmen. Dies könnte dazu beitragen, die Kosten zu senken und die Kundennähe zu verbessern.
Widerstand der Händler
Dennoch stößt das Vorhaben auf Widerstand bei den Händlern, die durch das Agenturmodell weniger Einfluss auf die Preisgestaltung haben und möglicherweise geringere Margen erzielen. Dirk Weddigen von Knapp, Präsident des deutschen Händlerverbands VAPV, kündigte an, gegen die Pläne vorzugehen. „Allein die Ankündigung, das aktuelle Kerngeschäft mit den Verbrennern in die Agentur zu überführen, wird viele Händler dazu bewegen, ihr Geschäftsmodell mit VW zu überdenken“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Effizienzsteigerung bei VW
Volkswagen plant, in diesem Jahr durch ein Effizienzprogramm zehn Milliarden Euro zu sparen, wovon ein Großteil auf die Kernmarke Volkswagen Pkw entfällt. Branchenkreise sprechen im Zusammenhang mit der geplanten Vollagentur von Einsparpotentialen von bis zu zehn Prozent im europäischen Vertrieb. Allein das Vertriebsressort der Kernmarke VW soll bis 2026 seine Kosten nachhaltig um vier Milliarden Euro senken.
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