Gegen die Würzburger Kickers und vor allem gegen den HSV haben Mannschaft und ein Trainer des VfL Osnabrück ein kleines Wunder vollbracht. Vor dem Spiel bei Erzgebirge Aue können die Lila-Weißen mit der zuletzt gezeigten Leidenschaft den Relegationsplatz behaupten, und – mit einem Quäntchen Glück- sogar alles klar machen für den Klassenerhalt: durch einen Sieg in Aue bei gleichzeitiger Niederlage von Sandhausen (in Bochum) oder Regensburg (Heimspiel gegen St. Pauli). Alles ist möglich.
Hasepost-Fußballreporter Hermann Schmidt zum bevorstehenden Spiel des VfL Osnabrück bei Erzgebirge Aue.
Das Team um Trainer Markus Feldhoff hat schon in Würzburg gezeigt, dass es Charakter hat und fighten kann. Der Trainer hat durch eine im Vergleich zu den vorausgegangenen Spielen offensivere Spielstrategie die Weichen in Richtung Klassenerhalt gestellt – und damit Mut bewiesen. Markus Feldhoff hat seine zahlreichen Kritiker (in den sozialen Netzwerken) eines Besseren belehrt. Es kommt eben nicht darauf an, ob ein Mann mit Händen in den Hosentaschen am Spielfeldrand steht oder nicht.
Der Zusammenhalt stimmt
Große Gesten, wildes Gestikulieren und Herumschreien sind nicht Markus Feldhoffs Sache. Die Erfolge in den letzten beiden Spielen sind auch darauf zurückzuführen, dass der Trainer seinem Team das Selbstvertrauen zurückgegeben hat, und dass jeder einzelne Spieler des VfL alles aus sich herausgeholt hat. Die Leistung der lila-weißen Mannschaft gegen den Hamburger SV in einem hochklassigen und bis zur letzten Minute spannenden Spiel war kämpferisch überragend und gibt zu den schönsten Hoffnungen Anlass. Der Zusammenhalt bei den Lila-Weißen stimmt. Jetzt gilt es, nicht nachzulassen und noch einmal alles in die Waagschale zu werfen: Bissigkeit im Zweikampf, frühes Pressing, hohe Laufbereitschaft, Präsenz im Strafraum und Mut zum Abschluss. Den Spielern und dem Trainerstab des VfL Osnabrück kann man nur wünschen, dass sie in Aue den dritten Sieg in Folge landen.
Luc Ihorst fehlt dem VfL
Erzgebirge Aue, vom erfahrenen Zweitligacoach Dirk Schuster betreut, steht auf Platz 13 der Tabelle und kann nicht mehr absteigen. Der „Kumpel-Verein“ aus Sachsen kann an guten Tagen jeden Gegner in der Liga schlagen. Die „Veilchen“ aus Aue werden alles daransetzen wollen, ihren Anhang nach den Enttäuschungen der letzten Spieltage wieder zu versöhnen. Denn die letzten beiden Spiele gegen Düsseldorf und Paderborn gingen deutlich verloren. Trotzdem: Mit Torhüter Männel, dem Defensivstrategen Gonter und den erfahrenen Offensivkräften Fandrich, Nazarov und Testroet stehen Spieler in den Reihen der Erzgebirgler, die bewiesen haben, was sie wert sind. Der defensive Mittelfeldspieler Gnjatic steht Aue im Heimspiel gegen den VfL nicht zur Verfügung. Beim VfL fehlt nur Luc Ihorst infolge seiner Leistenoperation.
Ganz Osnabrück drückt die Daumen für die gelben Lila-Weißen
Wenn der VfL Osnabrück mit dem Kampfgeist in Aue auftritt, den er gegen die Würzburger Kickers und den HSV gezeigt hat, wenn jeder alles gibt, dann müssten drei Punkte bei den Sachsen drin sein. Ganz Osnabrück, der VfL und seine Fans drücken die Daumen für Lila-Weiß, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut in Gelb antreten, der Farbe, in der sie zwei Spiele nacheinander gewonnen haben, also: Alles auf Gelb, alles auf Sieg und Klassenerhalt!
Titelbild: Sebastian Kerk und Ulrich Taffertshofer freuen sich in Würzburg; Foto: IMAGO / foto2press