Fußball (Symbolbild)
Wenn der VfL Osnabrück am Samstag bei der SV Elversberg gastiert, dann erwartet die Lila-Weißen nicht nur der überraschende Tabellenführer, sondern die aktuell wohl insgesamt spannendste Mannschaft der dritten Liga. Doch warum ist der Aufsteiger in dieser Saison eigentlich so stark?
Wer nach dem Pokalerfolg in der ersten DFB-Pokalrunde – Elversberg gewann 4:3 gegen den Bundesligisten Leverkusen – noch von einem Ausrutscher des Champions-League-Teilnehmers sprach, den belehrte die Truppe aus dem Saarland schnell eines besseren: Mit offensiver Spielfreude wirbelt der SCE aktuell die dritte Liga durch, spielte unter anderem den Aufstiegsaspiranten 1860 München (4:1) an die Wand und schied jüngst im Pokal gegen den Bundesligisten VfL Bochum nur aufgrund einer bitteren und eher unverdienten Niederlage aus. Am Samstag versucht sich der nächste VfL am Aufsteiger aus der Regionalliga, wenn die Osnabrücker die weite Fahrt antreten. Auf drei wichtige Aspekte werden die Lila-Weißen ab 14 Uhr achten müssen:
Punkt 1: Die Offensive
In der Offensive gewinnt man Spiele, in der Defensive die Meisterschaften – dieser Weisheit widersetzen sich die Elversberger aktuell massiv: Mit 30 Toren nach 12 Spieltagen stellt der SVE die beste Offensive der Liga, wer so viele Tore schießt – im Schnitt 2,5 pro Partie – , der kann auch mal eines kassieren. Bester Torschütze der Gastgeber vom Samstag und der Liga: Luca Schnellbacher mit sieben Treffern. Sich alleine auf den 28-Jährigen zu konzentrieren wird dem VfL am Wochenende allerdings nicht reichen. An den vier Toren gegen 1860 München waren acht verschiedene Spieler beteiligt!
Punkt 2: Gefährliche Neuzugänge verstärken eingespieltes Team
Marcel Correia, Thore Jacobsen, Jannik Röchelt – so die Namen einiger der Neuzugänge des SVE. Sie alle sind bei ihrem neuen Verein voll eingeschlagen und an zahlreichen der Treffer beteiligt – oder wie der neuen Abwehrchef Correia, der über Bundesligaerfahrung verfügt, an der nicht viel schlechter laufenden Verteidigung von Toren (elf Gegentore). Zwar verpflichtete der Aufsteiger zur neuen Saison nur sieben Spieler, diese ergänzen das ansonsten eingespielte Team allerdings bisher optimal. Apropos eingespeilt: 17 Spiele in Folge verlor die eingeschwörte Truppe in der zurückliegenden Saison nicht. Nach diesem Auftakt in Liga drei scheint der SVE das Verlieren gar nicht mehr gewohnt zu sein.
Punkt 3: Der Trainer
Und dann wäre da noch der erfahrene Trainer Horst Steffen. Von dessen großer Drittligaerfahrung profitieren die Elversberger aktuell sichtlich. Seit vier Jahren steht der Ex-Münster-Coach bei seinem derzeitigen Club nun an der Seitenlinie und trotzdem überrascht er die Gegner immer wieder. Gegen 1860 München stellte er kurzerhand von Vierer- auf Dreierkette um – 4:1 gewann man trotz neuer Formation. Der VfL wird sich auf taktische Flexibilität einstellen müssen.
Und trotzdem geht was
Unschlagbar ist der Tabellenführer dennoch nicht. Zuletzt bewies der SC Verl wie es gehen kann und auch dem VfL sind schon des Öfteren Siege gegen Tabellenführer gelungen. Am Samstag wäre also ein guter Zeitpunkt, um erstmals in einem Pflichtspiel gegen Elversberg zu gewinnen. Ein bitterer Ausfall neben den bekannten Verletzten: Innenverteidiger Maxwell Gyamfi fehlt gelb gesperrt. Für ihn könnte Paterson Chato in die Startelf rücken.